Wo genau kommen Schulden eigentlich her? Insbesondere, wenn keine Privatperson, sondern der Staat sich Geld leiht? In dieser Folge "What the Wirtschaft?!" folgen Bo und Gregor der Schuldenspur Deutschlands – und kommen dabei an unerwartete Orte.
Überall heißt es: Es ist kein Geld da. Kein Geld für Sozialwohnungen, kein Geld für das Gleisnetz und erst recht kein Geld für das 49€-Ticket. Okay, für dessen inzwischen gesicherte Finanzierung im Jahr 2024 wurden aber offenbar irgendwo noch Geldtöpfe gefunden.
Trotzdem: Nahezu jede politische Diskussion scheint sich um die Frage zu drehen „Wie soll das bezahlt werden?“ Denn die lange Liste der sinnvollen und zukunftsprägenden Projekte aus den Bereichen Wirtschaftsstandortförderung, Bildung, Klima und Sozialem ist vor allen Dingen eines: teuer.
Der Schuldenspur hinterher
Der Staat braucht also Geld – deutlich mehr Geld als die Steuereinnahmen jedes Jahr in die Staatskassen spülen. Die Lösung? Staatsschulden aufnehmen! Doch wo genau kommen die eigentlich her? Wo und vor allen Dingen wie leiht sich Deutschland Geld? Die Schuldenspur führt unsere beiden Hosts an den Frankfurter Stadtrand – an den Auktionsort der deutschen Staatsanleihen.
"Die Schuldenspur führt zu einem grauen Bürogebäude und einem Briefkastenschild, auf dem steht: Bundesrepublik Deutschland – Finanzagentur GmbH. Das ist der Ort, an dem jedes Jahr hunderte Milliarden Euro Schulden des Bundes hin und hergewälzt, gemanaged und aufgenommen werden."
Die Debatte über Staatsschulden spaltet die Meinungen von Befürwortern und Gegnerinnen. Die Pro-Seite argumentiert, dass die Aufnahme von Schulden notwendig sei, um wirtschaftliche Herausforderungen zu bewältigen. Staatsschulden seien eine Chance, die Wirtschaft von morgen anzukurbeln. Überlegt eingesetzt sei eine moderate Verschuldung der Weg zu einer langfristig positiven Wirtschaftsentwicklung.
Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten…
Die Contra-Seite sieht vor allen Dingen die potenziellen Risiken: Zu hohe Schuldenstände könnten zu einer Belastung in der Zukunft werden. Denn die nachfolgenden Generationen müssen die Zinsen bezahlen – und ihre finanzielle Flexibilität könnte dadurch eingeschränkt sein. Außerdem führen die Kritiker*innen an, eine hohe Staatverschuldung könne ein Land abhängig von externen Gläubigern machen.
In dieser Folge gehen die Hosts Bo und Gregor der gesamten Spur der Schulden nach, um so nicht nur den Ursprung, sondern auch die Mechanismen hinter den Staatsschulden zu durchleuchten.
Habt ihr auch manchmal einen WTF-Moment, wenn es um Wirtschaft und Finanzen geht? Wir freuen uns über eure Themenvorschläge und Feedback an whatthewirtschaft@deutschlandfunknova.de.
- Auf der Schuldenspur: Wie und wo entstehen Schulden eigentlich?
- Von der Auktion bis zur App: Wer kauft diese Staatsanleihen?
- Schuldenbremse in a nutshell: zwei Perspektiven einer großen Debatte
- Aus der Redaktion: konstruktive Vorschläge zur Sache
- Wahres für Bares: unser Fazit