"Ich brauche meinen Schönheitsschlaf": Diesen Satz hören oder sagen wir – wenn auch manchmal nicht ganz ernst gemeint – immer wieder mal. Viele kennen auch Augenringe oder ein mattes Gesicht, wenn sie unter Schlafmangel leiden. Aber was weiß die Wissenschaft: Macht gut schlafen wirklich schöner?
Was schön ist, das entscheidet erst einmal jeder und jede für sich selbst. Dennoch haben sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit unterschiedlichen Fragestellungen zum Thema Schlaf und Schönheit beschäftigt. Meist geht es darum, ob Schlafmangel das Hautbild verändern kann. Aber auch ein Zusammenhang zwischen Schlaf und Hautkrankheiten ist untersucht.
Verursacht zu wenig Schlaf Falten?
In verschiedenen Studien hat sich gezeigt, dass Schlafmangel zu vermehrten Zeichen der Hautalterung führen kann. Schlafforscherin Dr. Christine Blume erklärt die Ergebnisse einer Studie im Detail: "Der Schlafmangel hat dazu geführt, dass die Augenlider mehr hingen, die Augen röter und geschwollen waren. Auch waren die Augenringe stärker ausgeprägt, die Menschen blasser und sie hatten mehr Falten."
Einer der Gründe, der von den Forschenden gefunden wurde, ist: Wenn man an akutem Schlafmangel leidet, also zum Beispiel zwei Nächte hintereinander nur wenige Stunden geschlafen hat, dann sinkt der Feuchtigkeitsgehalt der Haut. Die Haut ist weniger elastisch und geschmeidig und produziert auch mehr Talg.
"Der Schlafmangel hat dazu geführt, dass die Augenlider mehr hingen, die Augen röter und geschwollen waren. Auch waren die Augenringe stärker ausgeprägt, die Menschen blasser und sie hatten mehr Falten."
Eine andere Studie konnte zeigen, dass auch die Augenringe durch akuten Schlafmangel dunkler wurden. Gleichzeitig hat sich auch die Hautfarbe verändert. Sie war weniger gesättigt. Das bestätigt also, dass wir nach einigen schlechten Nächten matt und grau im Gesicht wirken oder blass aussehen.
Wie hängen Schlafmangel und Hautkrankheiten zusammen?
Wenig Schlaf kann auch noch auf andere Art die Haut verändern. Schlechter Schlaf kann nämlich Hautprobleme begünstigen. Umgekehrt können aber auch Hautprobleme den Schlaf verschlechtern. Dieser Zusammenhang taucht zum Beispiel bei chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte auf.
"Schlechter Schlaf kann chronisch-entzündliche Hauterkrankungen verstärken, zum Beispiel weil Schlafmangel das Immunsystem schwächt und Entzündungen fördert", erklärt Dr. Christine Blume, Schlafforscherin an der Uni Basel.
Fühlen wir uns nach einer kurzen Nacht weniger schön?
Außerdem ist die Haut weniger widerstandsfähig durch den Schlafmangel. Auf der anderen Seite kann der Juckreiz, der oft nachts besonders ausgeprägt ist, auch den Schlaf stören.
In dieser Folge Über Schlafen sprechen Schlafforscherin Dr. Christine Blume und Nova-Moderatorin Ilka Knigge auch darüber, ob zu wenig Schlaf für graue Haare sorgt und ob wir uns nach einer zu kurzen Nacht auch einfach weniger schön fühlen, also unsere Wahrnehmung verändert ist.
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