Schmetterlinge leiden unter unserer Hochleistungs-Landwirtschaft. Arten sterben aus, seit 1880 sind es schon 46 weniger. Doch es gibt Handlungsoptionen, die Schmetterlinge zu retten.
Seit etwa 200 Jahren werden in einem Naturschutzgebiet nahe dem bayrischen Regensburg Schmetterlingsarten gezählt. Zwischen 1840 und 1880 wurden durchschnittlich 117 Arten gezählt. Zuletzt waren es nur noch 71. Besonders betroffen sind Schmetterlingsarten, die an einen bestimmten Landschaftstyp oder eine spezielle Nahrungsquelle gebunden sind. Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung hat dazu kürzlich eine Studie veröffentlicht.
"Hauptgrund für den Rückgang der Schmetterlinge ist die Zerstörung ihres Lebensraums."
Dass die Schmetterlinge weniger werden, hat mehrere Gründe. Viele Arten brauchen zum Leben verschiedene Pflanzen, also bunte Wiesen. Die werden aber immer häufiger durch Hochleistungsäcker mit Monokulturen ersetzt. Ebenso verschwinden die Waldränder. Die landwirtschaftlichen Flächen reichen zunehmend bis an den Wald heran. Hinzu kommt der vermehrte Einsatz von Pestiziden.
Durch spezielle Pflanzen können wir Schmetterlinge retten
Auch in vielen Parkanlagen oder privaten Gärten wird es Schmetterlingen schwer gemacht. Mit exotischen Pflanzen können sie nämlich nichts anfangen - davon können sie sich nicht ernähren. Was Schmetterlinge wirklich brauchen, sind Blumenwiesen mit heimischen Pflanzen.
"Folgendes muss getan werden, um das Aussterben der Schmetterlinge zumindest aufzuhalten: Keine Monokulturen in der Landwirtschaft. Mehr Schutz für ökologisch wertvolle Gebiete. Verzicht auf Pestizide. Reduktion von Straßenverkehr."
Wir selbst können in unseren Gärten oder auf dem Balkon etwas für Schmetterlinge tun; wir können "Schmetterlingsfutterpflanzen" anbauen. Zum Beispiel in einer Ecke des Gartens ein paar Brennnesseln oder Disteln stehen lassen. Die bieten Schmetterlingen Nektar und ihren Raupen Nahrung. Oder Küchenkräuter pflanzen - das geht auch auf dem Balkon. Gerne mögen Schmetterlinge diverse Lippenblütler, die man dann später auch als Kräuter ernten kann: Salbei, Minze, Majoran, Oregano, Thymian aber auch Clematis und Veilchen.
Mehr zum Thema Artenschutz:
- Warnung der Uno: Bienensterben bedroht unsere Nahrungsversorgung | Viele Tiere, die Pflanzen bestäuben, drohen auszusterben und das hat fatale Folgen für die Landwirtschaft.
- Artenschutz-Report: Jede dritte Art in Deutschland gefährdet | Das Bundesamt für Naturschutz fordert: Wir müssen unsere Natur besser schützen.
- Löwen: der König stirbt | Die Zahl der Löwen in West- und Zentralafrika nimmt rasant ab. Dort gibt es nur noch 350 Tiere.
- Koalas: Entspannt abhängen ist nicht mehr | Im Osten Australiens sind die Koala-Populationen dramatisch geschrumpft.