Wer auf Teufel komm raus immer gut drauf sein will, der macht was falsch, sagen Psychologen. Langfristig ist es besser, schlechte Gefühle zu akzeptieren.
Ihr kennt das: Ihr seid zu spät, die Bahn fährt weg, es fängt an zu regnen - und dann fallen euch auch noch die Tausend Dinge ein, die ihr schon seit Tagen erledigen wolltet. Am allermeisten ärgert ihr euch jetzt über euch selbst. Gute-Laune-Faktor: Null.
Es gibt solche Tage, da läuft es einfach nicht rund. Aber statt euch jetzt über den Ärger zu ärgern, wäre es besser, den Ärger einfach zu akzeptieren, sagen Psychologen der Berkeley Universität. Wer seine negativen Gefühle annimmt, habe langfristig eine gesündere Psyche. Warum das so ist, wissen die Psychologen noch nicht. Sie vermuten: Wer sich negative Gefühle besser eingestehen kann, der schenkt ihnen vielleicht insgesamt nicht so viel Aufmerksamkeit.
Erst mal runterkommen
Aber was tun, wenn der Stress und der Ärger uns einfach überrollen? Also wenn ich merke: Ich bin richtig aggressiv und genervt. Psychologin Vera Hesse rät in solchen Fällen zur Ruhe.
"Erst mal hinsetzen, durchatmen. Häufig fällt einem in solchen Momenten dann auf, dass man unglaublich gestresst ist. Dass man schon mit der Angespanntheit in den Tag reingekommen ist."
Wer rausfindet, was der wirkliche Grund für den Stress und die Angespanntheit ist, der könne aktiv werden. Dazu sei es aber nötig, die eigenen Gedanken zu akzeptieren und zu reflektieren.
In diesem Sinne ist schlechte Laune dann vielleicht sogar eine Chance, sich besser kennenzulernen. Und: Es ist gar nicht schlimm, mal schlecht drauf zu sein.
"Man kann schlechte Laune auch mal genießen. Ich denke, das ist so ein bisschen wie: Nach Regen kommt auch Sonnenschein. Und man kann die Sonne nur genießen, wenn‘s auch Regen gegeben hat."
Noch ein Hinweis: Negative Gefühle sind das eine - eine Depression ist etwas anderes. Wer an dieser Krankheit leidet, der muss sich professionelle Hilfe suchen - bei Psychologen oder auch der Telefonseelsorge.