Mitten in der Nacht geht der Fischer John Aldridge über Bord seines Fischerboots Anna Mary, ohne dass sein Kompagnon es merkt. Doch John Aldridge überlebt auf hoher See - seinen Gummistiefeln sei dank.
John Aldridges Geschichte ist um die Welt gegangen. Schulen und Unis laden ihn ein, um davon zu berichten. Sogar Hollywood hat sich schon die Filmrechte gesichert. Doch John Aldridge ist auf dem Boden geblieben. Er arbeitet weiterhin als Hummerfischer in Montauk, Long Island, an der US-Ostküste.
Am 24. Juli 2013 war das auch schon so: Abends um acht legte John Aldridge damals mit seinem Boot Anna Mary am Hafen von Montauk ab. An Bord mit ihm waren sein Kompagnon Anthony Sosinski und ein Helfer.
John Aldridge verschwindet
Die Hummerfallen liegen bis zu 60 Kilometer südlich vor der Küste. Sie sind dort fest auf dem Meeresboden installiert. Normalerweise dauert ein Trip dorthin zwölf Stunden, deshalb wechseln sich die beiden Seeleute am Steuer ab.
Um halb zehn legte sich Anthony Sosinski schlafen. Als er um sechs Uhr aufwachte, war John Aldridge nicht mehr da.
"Ich habe ihn überall gesucht - das Boot ist wirklich nicht besonders groß, um sich zu verstecken. Er war einfach verschwunden. Ich konnte es einfach nicht fassen und kontaktierte die Küstenwache."
Lebensrettende Gummistiefel
John Aldrige treibt zu diesem Zeitpunkt schon seit zweieinhalb Stunden im Wasser. Er war über Bord gegangen, als er die Hummerbehälter mit Kühlwasser gefüllt hatte. Zuerst war John Aldridge in Panik geraten, dann hatte er sich etwas gesucht, an dem er sich festhalten konnte: seine Gummistiefel. Er füllte sie mit Luft und klemmte sie sich unter die Arme.
So trieb John Aldridge stundenlang auf dem Ozean bis er eine Boje fand, an der er sich festhalten konnte. Unterdessen starteten die Küstenwache und Johns Fischerfreunde eine riesige Suchaktion.
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