• Deutschlandfunk App
  • ARD Audiothek
  • Spotify
  • Apple Podcasts
  • Abonnieren

Die meisten wollen Schaben aus guten Gründen nicht in ihrer Wohnung haben. Kriminalbiologe Mark Benecke schon. Er liebt Kakerlaken. Und sagt: Sie haben ihn zu einem besseren Menschen gemacht.

Bis zu 10.000 Kakerlakenjunge je Muttertier: Sich ausbreiten ist das, was die Deutsche Schabe besonders gut kann. Anfang April musste das Hauptgebäude einer Grundschule in Bochum-Wattenscheid vorübergehend geschlossen werden, um die Tiere mit Giftködern zu bekämpfen.

Klar, die Tiere können passiv Keime verschleppen, weil sie wirklich überall herumlaufen. Außerdem verteilen sie ihren Kot im ganzen Gebäude.

Kiminalbiologe Mark Benecke freut sich eigentlich über jedes lebende Insekt. Er selbst hält Fauchschaben als Haustiere. Ein paar hundert könnten es wohl sein. Holzglänzend, wunderschön und friedlich, so nimmt er seine Schaben wahr, und auch akustisch machen sie was her.

Nächtliches Fauchtier

Denn die Tiere haben ihren Namen von dem eigenwilligen Geräusch, das sie produzieren – besonders nachts und tagsüber, wenn sie gestört werden.

Als Mitbewohner im Schlafzimmer möchte Mark Benecke die Kakerlaken deswegen nicht mehr haben. Wie sie fauchen, ist ihm nicht ganz klar. Sie ziehen ihren Körper zusammen und dabei entweicht Luft, vermutet er.

Mark Benecke, Forensiker, Kiminalbiologe und Fauchschabenhalter
"Wenn einer anfängt, der macht diese Zischen, dann macht die andere das auch. Deswegen habe ich dann beschlossen, woanders zu schlafen."

Mark Benecke schätzt an seinen Fauchschaben ihre Gelassenheit und ihre so friedlich wirkende Geselligkeit. "Die haben ganz lange Fühler. Damit tänzeln die sich an oder fühlen sich an", so nennt er das.

Kletterer mit Superkräften

Richtiggehend eifersüchtig ist Mark Benecke auf die Fähigkeit der Tiere, ganz mühelos an Scheiben hochzulaufen. Außerdem findet er beeindrucken, dass sie fast überall hindurchpassen und sich verstecken können.

In ein angeblich taufliegenfestes Terrarium sind seine Schaben einfach hereinspaziert – also haben sie sich zwischen Silikonfuge und Glas hindurchgequetscht. Das liegt unter anderem an der recht flexiblen Außenhülle der Tiere.

Mark Benecke, Kriminalbiologe, über die Flexibilität von Schaben
"Der Panzer ist weicher, als man meinen würde."

Was er mit Schaben in New York erlebt hat und welche Eigenschaften die biologische Fitness der Tiere ausmachen, erfahrt ihr, wenn ihr den ganze Podcast anhört. Klickt oben auf Play. Da hört ihr auch, wie man herausfinden kann, ob unerwünschte Schaben in der Wohnung leben und wie ihr sie wieder loswerdet.

Ihr habt Anregungen, Wünsche, Themenideen? Dann schreibt uns an Info@deutschlandfunknova.de

Shownotes
Schaben
Brauchen Kakerlaken ein besseres Image?
vom 30. Mai 2024
Moderation: 
Rahel Klein
Gesprächspartner: 
Mark Benecke, Forensiker, Kiminalbiologe und Fauchschabenhalter
Gesprächspartner: 
Martin Schütz, Deutschlandfunk-Nova-Reporter