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Jeder und jede schläft anders, dreht sich im Schlaf und wechselt mehrmals die Position. Bis zu 200 unterschiedliche Schlafbewegungen soll es geben. Über die Vor- und Nachteile verschiedener Schlafpositionen sprechen wir mit Dr. Christine Blume.

Forschende aus Dänemark wollten genau wissen, wie wir schlafen, und haben es an über 650 Menschen gemessen: Die Studien-Teilnehmenden haben dafür mehrere Tage und Nächte lang kleine Bewegungssensoren am Körper getragen.

Die beliebteste Schlafposition unter den Teilnehmenden war die Seitenlage. In dieser Position haben sie mehr als die Hälfte der Zeit im Bett verbracht. Auf Platz zwei folgte die Rückenlage: Von 8 Stunden im Bett haben die Teilnehmenden im Schnitt 2 ½ Stunden auf dem Rücken liegend geschlafen. Unbeliebt war die Bauchlage: Nur 35 Minuten von 8 Stunden lagen die Teilnehmenden auf dem Bauch.

Wie oft wechseln wir im Schlaf die Position?

Ein bis zwei Mal pro Stunde haben die Teilnehmenden dieser Studie in der Nacht ihre Position gewechselt, im Durchschnitt gab es pro Nacht 13 Positionswechsel. Das sind aber nur die großen Positionswechsel, sagt Schlafforscherin Dr. Christine Blume. Darüber hinaus bewegen wir uns sehr viel mehr jede Nacht.

"Darüber hinaus gibt es aber auch ganz viele kleine Bewegungen, manche Studien sagen, bis zu zweihundert."
Dr. Christine Blume, Schlafforscherin an der Uni Basel 

Menschen, die über 35 Jahre alt sind, bewegen sich im Schlaf weniger häufig als jüngere. Außerdem wechseln Frauen seltener die Position als Männer. Allgemein ist es so, dass wir uns weniger bewegen, wenn der Schlaf tiefer ist. Das heißt: Am meisten bewegen wir uns, wenn wir nachts aufwachen.

Warum bewegen wir uns in der Nacht?

Würden wir in der Nacht still auf einer Stelle liegen und das über Stunden, könnten sich Druckstellen bilden und es könnte zu Durchblutungsstörungen kommen. Außerdem haben die verschiedenen Positionen Vor- und Nachteile.

Auf dem Rücken zu schlafen beispielsweise, hat keinen guten Ruf, denn oft kommt es dann zu Schnarchgeräuschen.

"Wenn man auf dem Rücken liegt, können Zunge und Gaumensegel nach hinten rutschen. Dadurch wird der Weg, den die Luft auf ihrem Weg in die Lungen nehmen muss, eingeengt, und das Gewebe kann zu vibrieren beginnen. Das wird dann als Schnarchen wahrnehmbar."
Dr. Christine Blume, Schlafforscherin an der Uni Basel 

Aber die Rückenlage hat auch Vorteile: In einer aktuellen Übersichtsarbeit kommen Forschende zu dem Schluss, dass die Rückenlage für alle empfehlenswert ist, die Rückenprobleme haben - und zwar im Bereich der Lendenwirbelsäule, also im unteren Rücken. Auch die Seitenlage kann dabei aber gut sein. Und noch etwas macht die Seitenlage beliebt: Man bekommt besser Luft.

"Das Atmen fällt tendenziell leichter als wenn man auf dem Bauch schläft."
Dr. Christine Blume, Schlafforscherin an der Uni Basel 

Für manche Menschen ist dennoch die Bauchlage eine beliebte Schlafposition. Es kommt ganz darauf an, in welcher Lage man sich am wohlsten fühlt, sagt die Schlafforscherin.

In dieser Folge "Über Schlafen" sprechen Schlafforscherin Dr. Christine Blume und Nova-Moderatorin Ilka Knigge auch darüber, ob es Nächte gibt, in denen man sich gar nicht bewegt, und ob es möglich ist, sich in Sachen Schlafposition umzugewöhnen.

Wir freuen uns über euer Feedback und Themenvorschläge an ueberschlafen@deutschlandfunknova.de.