Mit 14 Jahren soll Gianni verheiratet werden. Er wächst in einer sehr traditionellen Roma-Großfamilie auf und seine Eltern wollen, dass er diese so schnell wie möglich weiterführt. Einfach alles daran fühlt sich für Gianni falsch an – auch weil er merkt, dass er sich zu Frauen gar nicht hingezogen fühlt.
Diese Gedanken schiebt Gianni aber beiseite. Er hat keine Wahl und tut, was von ihm erwartet wird. Mit 16 wird er das erste Mal Vater.
„Ich wusste, das ist etwas, was du nicht zulassen darfst.“
Die Rolle des Familienvaters ist nichts für Gianni. Er kann mit diesem Bild von Männlichkeit nichts anfangen. Ganz anders, als er mit 18 zum ersten Mal heimlich in einen Schwulenclub geht. Hier fühlt er sich vom ersten Moment an angekommen, zu Hause.
Homosexualität ist in Giannis Familie ein absolutes Tabu
In dieser Nacht gesteht sich Gianni ein, dass er schwul ist. Gleichzeitig schwört er sich, niemandem davon zu erzählen. Zumindest nicht in den nächsten 16 Jahren. So lange dauert es nämlich noch, bis seine Kinder volljährig sind. So lange will er sie noch davor beschützen, von der Familie auch so jung verheiratet zu werden wie er.
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