Die Skilifte in Deutschland sind geschlossen, viele Pisten sind gesperrt, und in manchen Bundesländern gilt in Corona-Hotspots eine Bewegungsgrenze von 15 Kilometern. Schlittenfahren ist aber nicht verboten – und der Ausflug ins Weiße gerade sehr willkommen. Wir sagen euch, wie ihr verrostete Kufen wieder geschmeidig bekommt, und wieso das Risiko beim Rodeln nicht zu unterschätzen ist.
Für einige Regionen Deutschlands melden die Wetterdienste für heute und die nächsten Tage Schnee. Wegen Corona sind viele ausgewiesene Rodelpisten zwar abgesperrt – aber wenn bei euch auf dem Hügel in der Nähe Schnee liegt und euer Schlitten im Keller sich danach sehnt, dann ist das nicht verboten.
Der Rodel-Schnellcheck
- Wichtig ist, dass euer Schlitten, egal ob aus Holz oder aus Plastik, genug Schnee unterm Hintern hat, sonst geht er kaputt, wenn er über zum Beispiel über Steine donnert.
- Bei rostigen Kufen hilft das gute alte Schmirgelpapier. Mit dem solltet ihr auf jeden Fall in Fahrtrichtung schleifen – wie bei Skiern, dann flutscht der Schlitten besser.
- Wer es gerne schnell mag, sollte einen Helm tragen, außerdem warme – und vor allem stabile, feste – Handschuhe. Denn Finger unter den Kufen sind gar nicht schön.
- Wer es ganz krass mag: Es gibt Bremshilfen zum Befestigen an den Schuhen.
Tüte unter den Po
Weniger Aufwand, aber mehr Risiko: Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, mit einer Plastiktüte den Hügel runterzurutschen. Auch Thomas Bucher vom Deutschen Alpenverein hat das schon gemacht. Ob ihr das möchtet, hat aber viel mit eurem persönlichen Sicherheitsbedürfnis zu tun…
"Als ich mal mit einer Tüte wo runtergerutscht bin, bin ich mit dem Steißbein auf einen gefrorenen Hügel gefahren. Das hat wahnsinnig weh getan und ich konnte drei Tage nicht mehr gehen. Darauf muss man sich einstellen, das kann passieren."
Es ist also eher zu empfehlen, den alten Schlitten aufzupimpen oder sich einen vernünftigen Schlitten zu besorgen oder zu leihen.
Richtig lenken
Bei einem klassischen Schlitten streckt ihr einfach den Fuß in die Richtung raus, in die ihr wollt. Zum Bremsen beide Füße rausstrecken oder den Schlitten vorne hochziehen.
Richtige Rodelschlitten lassen sich auch lenken, die Kufen sind beweglich. Auf Rodelschlitten könnt ihr euch richtig drauflegen und zurücklehnen. Ihr haltet euch an den Riemen fest und verlagert bei Kurven das Gewicht. Es wird sogar empfohlen, den Arm rauszustrecken und in den Schnee zu dippen. Wer ganz vorne dabei sein will, kann in den Kurven dann noch den jeweils gegenüberliegenden Fuß von außen gegen die äußere Kufe drücken, als wolle man sie wegschieben. Das geht dann schon in Richtung Profirodeln.
Gefahr von Unfällen
Rodeln lernt sich in der Regel schneller als Skifahren. Leider denken aber offenbar zu viele Leute, sie wären die Rodel-Superprofis – und riskieren Unfälle. Rodeln sei deutlich gefährlicher als Skifahren, weil die Fahrenden viel weniger Kontrolle über ihr Gerät hätten, sagt der Leiter der Notaufnahme des Krankenhauses Agatharied in Miesbach, mit dem die Süddeutsche Zeitung gesprochen hat.
Die Gefahr von Unfällen steigt in dieser Wintersaison erheblich, weil viele Leute wegen der geschlossenen Skigebiete vom Skifahren aufs Rodeln umsteigen, sagt Thomas Bucher vom Alpenverein.
"Wenn irrsinnig viele Leute rodeln, dann passieren natürlich auch mehr Unfälle."
Manche Leute würden außerdem gerade Orte zum Rodeln benutzen, die dafür normalerweise gar nicht freigegeben sind – also etwa die Skipisten.
Unsere Empfehlungen:
- Checkt die Corona-Regeln in eurem Bundesland
- Checkt euer Equipment
- Wählt Orte, die nicht überfüllt sind
- Wählt vielleicht erst mal den kleineren Hügel
- Wenn ihr Profis seid: Überlasst die hellen Stunden den weniger erfahrenen Leuten und Familien