Roboter könnten in der Zukunft eine große Rolle nicht nur in unserem Arbeitsleben sondern auch in unserem Alltag spielen. Längst gibt es schon Robotertiere, die in der Landwirtschaft, im Flugverkehr und auch im Militär eingesetzt werden.
"Super Monster Wolf" haben ihn seine Entwickler vom japanischen Robotik-Unternehmen Ohta Seiki und der Universität Tokio getauft. Mit seinen leuchtend roten Augen und seinem lauten Knurren wirkt der Roboter-Wolf tatsächlich recht bedrohlich. Er wurde entwickelt, um Reisfelder und Kastanienbäume vor Wildfraß zu schützen. Japanische Bauern verlieren dadurch nämlich oft einen erheblichen Teil ihrer Ernte. Inzwischen wurde der Wolf schon auf Reisfeldern getestet und hat sich als nützlich dabei erwiesen, hungrige Wildtiere zu vertreiben, berichtet Deutschlandfunk-Nova-Tierexperte Mario Ludwig.
Roboter-Tiere als Helfer für Bauern, Piloten und Soldaten
Wenn die Infrarotsensoren des Roboter-Wolfs ein herannahendes Wildschwein registrieren, ertönt über seine eingebauten Lautsprecher ein Knurren. 90 Dezibel ist das laut - und damit vergleichbar mit einem vorbeifahrenden Lastwagen.
"Das Knurren erreicht eine Lautstärke von 90 Dezibel - und ist damit fast so laut wie ein Presslufthammer."
Zusätzlich zum Knurren wurden noch 17 weitere Geräusche einprogrammiert, damit kein Gewöhnungseffekt bei den Wildtieren entsteht: Neben menschlichen Stimmen kann der Super Monster Wolf zum Beispiel auch Schüsse abspielen, erzählt Mario Ludwig. Gleichzeitig leuchten noch LED-Lampen auf, die in die Augenhöhlen des Wolfs eingebaut sind.
Wildschweine und Rehe ergreifen die Flucht
Der mit Fell überzogene Wolfsroboter ist mit einer Rumpflänge von 60 Zentimetern und einer Höhe von 50 Zentimetern etwas kleiner als ein richtiger Wolf. Trotzdem lassen sich Wildtiere von der Attrappe täuschen, wie Tests auf Feldern in der japanischen Präfektur Chiba gezeigt haben, erzählt Mario Ludwig.
Seine Energie bezieht der Wolf aus aufladbaren solarbetriebenen Batterien. Falls er in Massen produziert wird, würde ein einzelnes Exemplar laut BBC umgerechnet rund 4.200 Euro kosten. Die Bauern sollen den Super Monster Wolf dann für rund 100 Euro pro Monat leasen können.
Robird schützt Flugzeuge vor Vogelschlag
Auch in der Luft bekommt der Mensch Hilfe von Robotern - und macht den einen oder anderen Greifvogel damit arbeitslos: "Robird" ist eine Drohne, die aussieht wie ein Falke. Auf dem Gelände des Flughafens im kanadischen Edmonton hat sie sich bereits bewährt. Der funkgesteuerte Flugroboter steigt dort zweimal am Tag für 15 Minuten auf. Das reicht aus, um Vögel von den startenden und landenden Flugzeugen fernzuhalten.
Der Robird darf aus Sicherheitsgründen allerdings nur unter sehr engen Auflagen in die Luft steigen. Beim Einsatz der Falken-Drohne müssen immer zwei Personen anwesend sein: der Pilot, der den künstlichen Falken steuert, und eine weitere Person, die den Luftraum überwacht und ständigen Kontakt mit dem Tower hält.
"Der Robird sieht mit seinen großen Falkenaugen, dem scharfen Schnabel und seiner typischen Gefiederzeichnung einem wirklichen Falken täuschend ähnlich."
Eine weitere Sicherheitsmaßnahme nennt sich "Geofencing": Der künstliche Falke darf nur in einem virtuell eingezäunten Luftraum abseits der Start- und Landebahnen fliegen. Verlässt er die unsichtbare Einzäunung wird er automatisch sofort wieder in die sichere Flugzone zurückgeleitet.
Vogel-Roboter als Luftspion
Tierroboter werden allerdings nicht nur als Helfer in der zivilen Welt eingesetzt, sondern auch von Militär und Nachrichtendiensten. So hat zum Beispiel das US-Unternehmen AeroVironment einen Kolibri-Roboter entwickelt, der für Spionage- und Aufklärungseinsätze genutzt werden soll.
Der künstliche Mini-Vogel ist mit einer leistungsstarken Videokamera ausgerüstet. Mit einer Flügelspannweite von 16 Zentimetern und einem Gewicht von 19 Gramm steht die Mini-Drohne einem echten Kolibri in nichts nach: Er kann auf der Stelle und sogar rückwärts fliegen.
"Der künstliche Kolibri kann immerhin bis zu acht Minuten lang in der Luft bleiben."
Die Kolibri-Roboter sind, rein äußerlich, auf den ersten Blick kaum von einem echten Kolibri zu unterscheiden. In Zukunft sollen sie von Eliteeinheiten im Häuserkampf eingesetzt werden, um feindliche Soldaten unauffällig zu orten, erzählt Mario Ludwig.
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