Nur mit einem einzigen Atemzug und ohne Sauerstoffflasche taucht Andreas Pap mehr als 100 Meter tief. Die Lunge wird durch den Wasserdruck auf die Größe einer Zitrone gepresst - einmal Husten kann tödlich sein.
Ende Januar hat Andreas Pap einen neuen Deutschen Rekord aufgestellt - im Apnoetauchen. Ohne Sauerstoffgerät ist er vor Sharm el Sheik 115 Meter in die Tiefe getaucht. Es gibt weltweit nur etwa 20 Menschen, die in diese extreme Tiefe gehen. Denn die Sache ist ziemlich gefährlich. Der Druck presst die Lunge auf die Größe einer Zitrone zusammen. Jedes Zucken des Zwerchfelles, jedes Husten führt dann zu schweren inneren Verletzungen. In der Tiefe droht die Stickstoffnarkose: der Tiefenrausch. Und selbst nach dem Auftauchen kann man noch ohnmächtig werden.
Manche Apnoe-Taucher sind schon verunglückt unter Wasser. Die Französin Audrey Mestre zum Beispiel. Sie erreichte als erste Frau die 170 Meter. Beim Aufstieg aber verhakte ihr Schlitten. Nach 8 Minuten unter Wasser wurde sie bewusstlos geborgen und starb auf dem Weg ins Krankenhaus.
Er schwamm davon und kam nie wieder
Der arabischen Meister Adel Abu Haliqa tauchte vergleichsweise harmlose 70 Meter, kam aber nie mehr zurück. Er ging mit dem Schlitten nach unten, dann muss er den Sicherheitshaken vom Seil gelöst haben und weggeschwommen sein. Seine Leiche wurde nie gefunden. Schuld daran war wahrscheinlich der Tiefenrausch.
Trotzdem zieht es Andreas Pap immer wieder in die Tiefe. Denn das Gefühl beim Auftauchen, wenn sich der Körper wieder ausdehnt und der Druck nachlässt - das sei wie Achterbahnfahren, einfach unbeschreiblich.
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