Wenn auch die letzten T-Shirt-Dauer-Träger unter euch den Herbst bemerkt haben, ist es wirklich Zeit, zu heizen. Wie macht ihr das mit dem Aufdrehen: Wenn es kalt ist volle Pulle bis es muckelig warm ist? Aber wozu gibt es dann die Zahlen am Drehregler der Heizung? Wir klären euch auf.
Am häufigsten findet ihr auf den Drehreglern von Heizkörpern die Zahlen 1 bis 5. Die stehen nicht für 1 bis 5 Grad, sondern für die Temperaturstufe:
- Stufe 1: etwa 12 Grad
- Stufe 2: etwa 16 Grad.
- Stufe 3: etwa 20 Grad
- Stufe 4: etwa 24 Grad
- Stufe 5: etwa 28 Grad
Ist die eingestellte Temperatur am Heizkörper erreicht, hört der auf zu heizen.
"Steht die Heizung auf Stufe 4, heißt das nicht, dass es dann wirklich 24 Grad im Raum sind. Das Thermostat im Heizkörper reagiert nur auf die Umgebungsluft rund um die Heizung."
Wie warm es tatsächlich im Rest des Raums ist, hängt davon ab, wie groß der Raum im Verhältnis zur Größe der Heizkörper ist, wie lange vorher nicht mehr geheizt wurde und wo der Heizkörper steht. Wenn ihr das Sofa davor schiebt, dann braucht der Raum zum Beispiel deutlich länger, um warm zu werden.
Superwichtig: Regelmäßig Entlüften
Zum Entlüften gibt's an den meisten Heizkörpern ein kleines Ventil, das man mit einem Vierkantschlüssel öffnen kann. Den bekommt ihr für ein paar Cent im Baumarkt. Damit dreht ihr das Ventil auf, bis Wasser raus läuft. Dann wieder zudrehen. Fertig.
Auf welche Stufe ihr eure Heizung am besten stellt, hängt auch davon ab, wie gut euer Gebäude gedämmt ist. Die Wände dürfen nicht komplett auskühlen, sonst müsst ihr sehr viel heizen, um wieder auf Wohlfühltemperatur zu kommen. Wenn die Wände kalt sind und nicht ordentlich gelüftet wird, kann außerdem Schimmel entstehen.
"Ihr solltet die Heizung im Herbst und Winter tatsächlich anlassen, auch wenn ihr den ganzen Tag nicht da seid. Aber nicht volle Pulle. So 15, 16 Grad reichen."
Das bedeutet: Im Altbau stellt ihr die Heizkörper etwa auf Stufe drei, im Neubau ein bisschen weniger. Den Regler auf das Sternchen am Thermostat zu stellen, reicht übrigens nicht aus. Das ist der Frostschutz, und der sorgt nur dafür, dass die Heizungsrohre im Winter nicht einfrieren.
Jetzt die Schlafzimmer-Regeln
Im Schlafzimmer entstehen nachts Feuchtigkeit und Kohlendioxid, da wird die Luft schnell schlecht. Auch wenn ihr nachts das Fenster kippt, solltet ihr auf jeden Fall morgens durchlüften und tagsüber die Heizung anlassen, damit die Wände warm bleiben. Gerade im Schlafzimmer ist die Gefahr von Schimmel nochmal höher, wenn man nie heizt.
Sparen mit einem Grad weniger
Wenn es Streit gibt zuhause, weil die einen es richtig warm haben wollen und die anderen lieber sparen, einigt euch doch drauf, ein Grad runter zu drehen. Auch damit spart ihr schon.
"Bei Heiztemperaturen über 20 Grad gilt: Wenn ich die Temperatur um ein Grad senke, spare ich an der Stelle etwa sechs Prozent Heizkosten ein."
Rechnen wir das als Beispiel mal für die 80-Quadratmeter-WG: Da zahlt ihr so um die 900 Euro Heizkosten im Jahr. Mit einem Grad weniger könnt ihr also schon gut 50 Euro im Jahr sparen.
Mehr übers Heizen:
- Effektiv heizen und Geld sparen | Mehr Tipps von der Verbraucherzentrale
- Teelicht ist keine Alternative | Heiztipps vom Deutschlandfunk Nova-Netzbastler