In Südafrika werden 264 Nashorn-Hörner versteigert. Sie gehören einem Züchter, der mit dem Erlös die Pflegekosten für die Tiere decken will. Tierschützer befürchten, dass dieser Handel auch die illegale Nachfrage befeuert.
John Hume besitzt in Südafrika etwa 1.500 Nashörner. Um sie vor Wilderern zu schützen, lässt er ihnen die Hörner abnehmen. Das Horn ist auf dem Schwarzmarkt wertvoller als Gold. Jetzt hat der Nashornzüchter vom nationalen Umweltministerium die Genehmigung erzwungen, 264 Hörner legal online verkaufen zu dürfen. Am Mittwoch ist die Auktion für den heimischen Markt gestartet.
Tierschützer sind besorgt
Die Versteigerung ist zwar legal, aber Tierschützer warnen davor, dass der Verkauf die Nachfrage steigern könnte und wieder mehr Tiere durch Wilderer getötet werden. Allein im Jahr 2016 sind über 1000 Nashörner in ganz Afrika durch Wilderei getötet worden. John Hume argumentiert aber, dass er mit der Versteigerung der Hörner den Schutz der bedrohten Tiere finanziere. Der kommerzielle Handel ist nach wie vor illegal. Die Hörner dürfen aber trotzdem, so der Plan der Südafrikanischen Regierung, für den persönlichen Gebrauch ins Ausland verkauft werden.
"Die Sorge ist, dass sich durch dieses Schlupfloch für Legal-Exporte für den Zoll die Frage stellen wird: 'Sind diese Hörner legal oder illegal?'"
Diese geplante Ausnahme könnte gerade auf dem asiatischen Markt die Nachfrage steigern, sagt Katharina Trump vom WWF.
"Wenn es die Möglichkeit gibt, dass Hörner nach Vietnam exportiert werden, könnte es dort einen Markt befeueren, der im Moment noch illegal ist."
Nashorn wird oft in der asiatischen Medizin eingesetzt. Ihm werden alle möglichen Heilkräfte nachgesagt. Katharina Trump hält das für Unsinn und sagt: "Ich könnte auch auf meinen Fingernägeln herumkauen, es hätte denselben Effekt."