Zurück aus dem Urlaub. Ihr landet am Flughafen, seid müde und hungrig - und dann kommt der Koffer nicht. Na, prima. Dabei könnte die Suche so einfach sein - Nämlich mithilfe eines kleinen Chips.
Die meisten Airlines drucken immer noch Strichcodes auf Aufkleber, die dann auf das Gepäck kommen. Dabei gibt es eine erprobte Technik, die helfen könnte: RFID. Das steht für Radio-Frequency Identification oder übersetzt "Identifizierung mithilfe elektromagnetischer Wellen".
Das ganze System müsste umgestellt werden
Ein RFID-Chip kann viel mehr Daten speichern als ein Strichcode und er kann schneller ausgelesen werden. Das Auslesen funktioniert sogar auf eine Distanz von einigen Metern.
Dennoch setzen die Airlines nicht auf RFID, denn dafür müsste das ganz System umgestellt werden. Zum Beispiel alle Drucker im Flughafen, denn die müssten die Chips mit Daten beschreiben können. Die Gepäck-Sortiermaschinen sowie -bänder müssten neu ausgestattet werden. Das alles am besten weltweit an allen Flughäfen für alle Airlines umzustellen, bedeutet einen wahnsinnigen Aufwand.
Kosten und Datenschutz sind wichtige Aspekte
Aber auch langfristige finanzielle Überlegungen spielen eine Rolle. Die Kosten für die Chips liegen zwar nur noch im Cent-Bereich, aber bei Millionen Gepäckstücken pro Tag kommt da was zusammen.
Außerdem funktioniert das System mit den Strichcodes einfach sehr gut: Pro 1000 Gepäckstücken gehen weniger als sechs wirklich verloren.
Doch unter den Fluglinien gibt es auch erste Pioniere: zum Beispiel Delta Airlines. In den USA nutzt die Fluggesellschaft seit 2016 die RFID-Chips zusätzlich zu den Strichcodes.
Für die Logistik ist RFID dennoch interessant
Bei der RFID-Technik geht es auch um die Frage des Datenschutzes. Denn RFID-Chips kann jeder mit ein bisschen Technik auslesen. Falls auf den Chips die Adressen der Fluggäste gespeichert sind, könnten Kriminelle einfach erfahren, wer gerade nicht zu Hause ist.
Dennoch: In der Logistik-Branche wird darüber nachgedacht, RFID zu nutzen. Besonders interessant ist die Technik für den Transport teurer oder empfindlicher Waren. Zum Beispiel für Medikamente: RFID-Chips können helfen, dass Patienten genau die für sie richtigen Arzneien bekommen. Aber auch hier ist Datenschutz natürlich eine wichtige Frage.