Laut der Gesellschaft für Konsumforschung schmeißen jeder von uns im Schnitt zehn Kilo Brot pro Jahr weg. Man kann altes Brot aber auch mahlen und ein neues Brot daraus backen. Außerdem können Bierbrauer mit Altbrotspenden einen Teil des Malzes ersetzen.
Brotreste sind wahre Alleskönner und müssen nicht weggeschmissen werden. Weiterverwertung, also Recycling, kann auch bei Brot funktionieren. Wir haben Tipps für euch, was ihr mit eurem alten Brot machen könnt.
Erster Tipp: Brot aus Brot
Aus altem Brot lässt sich wunderbar neues Brot backen, erklärt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Paulus Müller. Dazu müssen einfach erst mal die Brotreste gesammelt und getrocknet werden. Am besten werden diese Reste dann noch einmal richtig im Ofen geröstet.
Die gerösteten Reste dann zerkleinern beziehungsweise zu Pulver mahlen. Das geht mit dem Mixer, mit dem Fleischwolf oder dem Mörser, sagt Paulus.
"Altbrot ist ein wichtiger Rohstoff zum Backen."
Das neue Brot-Pulver wird dann zum Brotbacken wie Mehl genutzt. Wenn Paulus Brot backt, ersetzt er etwa 30 Prozent des Mehls durch das Altbrotpulver. Vor der Verarbeitung sollte das Altbrot-Pulver mit Wasser übergossen werden: Einen Teil Altbrösel mit drei Teilen kochendem Wasser quellen lassen bis es abgekühlt ist. Nun kann es verarbeitet werden.
Übrigens: Das Albrotpulver bringt dem neuen Brot mehr Aroma und Feuchtigkeit und wird genau deswegen auch häufig von Bäckern genutzt.
Zweiter Tipp: Brot zu Getränken verarbeiten
Unser Altbrot können wir nach Absprache auch einer lokalen Bierbrauerei überlassen. Milena Drefke von der Bäckerei Brotbäckchen in Brühl gibt einen Teil ihres Altbrots an einen Brauer um die Ecke. Der ersetzt dann einen Teil des Malzes durch das alte Brot. Dadurch gibt es ein besonderes Aroma und es gibt Futter für die Hefen, erklärt Milena.
"Brottrunk soll super gesund sein, voller guter Mikroorganismen."
Wer selbst ein Getränk aus Brot machen möchte, der kann Brottrunk aus Altbrot herstellen.
Brot fermentieren
Für den Brottrunk wird Altbrot und Wasser vermengt. Für das Fermentieren wird das Gemisch mit Zucker und dann mit Hefe oder Sauerteig angesetzt. Wahlweise können wir auch noch Rosinen oder Ingwer hinzugeben, erklärt Paulus. Diese Mischung muss dann über mehrere Tage bei Zimmertemperatur fermentieren, bis es blubbert. Nach dem Durchsieben des Getränks sollte der Brottrunk im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Dritter Tipp: Kochen mit Altbrot
Altes Brot kann zu Semmelbröseln verarbeitet werden oder zu Croûtons für einen Salat. Auch als Soßenbinder funktioniert Altbrotpulver. Milena nutzt noch nicht ganz vertrocknetes Brot auch gerne für Brot-Pommes.
"Da schneiden wir das eben in so Pommesstücke – dann wird das mit Öl, Salz und Gewürzen in den Ofen gepackt."
Für die Brotpommes wird das Brot in Streifen geschnitten. Diese Pommesbrot-Streifen kommen dann mit Salz und Gewürzen wie Paprika, oder Muskat und Öl in den Ofen, bis das Altbrot zu schön braunen Pommesstreifen gebacken ist.