Markus Beckedahl hat die Konferenz re:publica mitgegründet. 2007 habe noch eine kleine Avantgarde über die digitale Gesellschaft diskutiert. Der kleine Club habe sich aufgelöst, das Publikum sei vielschichtiger - und die Konferenz deutlich weiblicher geworden, sagt der politische Netzaktivist.
Pop ist in diesem Jahr das Thema der re:publica. Ein Motto, das mehrdeutig sein soll. Da stecke Populismus drin, aber auch Populärkultur und "power to the people", sagt Netzaktivist Beckedahl. "Wir diskutieren darüber, was das Internet mit uns macht." Das passiert in 500 Stunden Programm, auf 20 Bühnen zeitgleich - und Deutschlandfunk Nova ist auch mit dabei.
Dabei soll zum einen analysiert und diskutiert werden, wie bestimmte Akteure das Netz für ihre populistische Politik benutzen. Im Fokus steht auch, wie die Strukturen des Netzes demokratisch umgestaltet werden können, damit sich der Online-Diskurs wieder stärker um das Gemeinwohl dreht. Genauso sollen aber auch popkulturelle Phänomene im Netz besprochen werden.
Die re:publica zieht immer mehr Publikum
2007 ging die erste re:publica an den Start. Mittlerweile seien die Fragen und Themen der ersten Konferenzen im gesellschaftlichen Mainstream angelangt, so Markus. Damals kamen 700 Blogger zusammen - vor allem Männer. Das habe sich sehr verändert. Heute stehen auf den Bühnen fast genauso viele Frauen wie Männer und auch das Publikum sei gemischt, sagt Markus.
"Jetzt ist die re:publica eine Konferenz, wo 48 Prozent Frauen auf den Bühnen stehen."
Insgesamt sei man nicht mehr diese kleine Avantgarde, sie sich mit dem Netz auskennt, sagt Markus. "Wir sind mehr Durchschnitt geworden." Die Themen der Konferenz seien mittlerweile grundlegende Fragen einer digitalen Gesellschaft.
Auf der Konferenz seien diese Fragen schon immer aufgetaucht, meist viel früher als das in den Gesellschaftsdebatten der Fall war. "Wir freuen uns aber, wenn wie in diesem Jahr ein Monat lang über Facebook im Rahmen des Cambridge Analytica Skandals diskutiert wurde", sagt Markus.
Und neben all den Diskussionen wartet auch noch ein Bällebad...
- #rp18 ganz im Zeichen von POP | Unter POP verstehen die Macher der zwölften re:publica populäre Medienphänomene wie Insta-Stars und Influencer, Fake-News und Populismus, aber auch: Power Of People – die Macht der Masse.