Die Schildkröte, der Leguan, das Krokodil oder die Pythonschlange: Reptilien und Amphibien sind die Exoten unter den Haustieren. Können wir halten, sagen die einen - sollten wir aber nicht, sagen die anderen. Was stimmt denn jetzt? Und worauf müssen wir achten?

Über die Haltung von Amphibien und Reptilien gibt es einen Grundsatzstreit. "Einige Veterinäre vertreten hier die These, dass man als Privatperson sehr wohl exotische Tiere in Terrarien halten kann", sagt unser Reporter Alex Buchwald. Gegenwind kommt aktuell von einem Forscherteam aus Oxford:

"Die Tierethiker kommen mit schockierenden Zahlen: 75 Prozent der Reptilien, die von Laien gekauft und mit nach Hause genommen werden, sterben bereits im ersten Jahr."
Alex Buchwald, Deutschlandfunk Nova

Prinzipiell dürfen exotische Tiere in deutschen Haushalten gehalten werden. Allerdings gibt es Ausnahmen, die je nach Bundesland variieren. "Wo mancherorts die Würgeschlange nicht sein soll, ist sie andernorts als nicht lebensbedrohlich eingestuft und darf verkauft und gehalten werden“, so unser Reporter.

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Wie viele Reptilien oder Amphibien in Deutschland genau leben, ist nicht zu bestimmen. Es gibt nur indirekte Zahlen. Laut dem Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe in Deutschland wurden im vergangenen Jahr über 700.000 Terrarien verkauft. "Ein Prozent der deutschen Haushalte hat eine Kröte, einen Skorpion oder eine Kreuzotter unter einer Wärmelampe“, so unser Reporter. Aber was fasziniert eigentlich so an den exotischen Haustieren? 

"Ich habe einen Händler für solche Tiere angerufen und der sagt: Schwer jemandem, der die Faszination für exotische Tiere nicht versteht, zu erklären, warum man einen solchen Mitbewohner haben will."
Alex Buchwald, Deutschlandfunk Nova

Weil sie vermeintlich gefährlich sind, verschaffen manche Tiere ihrem Halter auch einen Kick. Auch sind viele Tiere pflegeleicht, sie müssen nicht Gassi gehen und fressen zum Teil auch nur sehr selten. "Und manche sehen eben auch schön aus", sagt unser Reporter.

Auf die richtige Haltung kommt es an

Wer sich ein Reptil oder eine Amphibie anschafft, der sollte aber genau wissen, was er sich da ins Haus holt:

"Ein Minikrokodil ist supersüß, kann aber ganz schnell zwei Meter lang werden. Schildkröten werden wahnsinnig alt. Dann sind die Tiere wechselwarm, heißt, die brauchen Wärmelampen, die Tag und Nacht bollern und Strom fressen."
Alex Buchwald, Deutschlandfunk Nova

Und hat die Wärmelampe nicht die richtige Temperatur, dann kann es den Tieren schnell zu kalt, aber auch viel zu heiß werden. 

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

In der Regel werden die exotischen Haustiere importiert oder nachgezüchtet. Im vergangenen Jahr sind offiziell 350.000 Reptilien nach Deutschland gekommen. 2006 waren es noch 850.000. Und dennoch: Als Käufer ist es oft schwer, nachzuvollziehen, wo genau die Echsen, Kröten, Schlangen und Co. genau herkommen. 

Shownotes
Reptilien und Amphibien
Haustiere ohne Kuschelfaktor
vom 27. Oktober 2017
Moderator: 
Ralph Günther
Gesprächspartner: 
Alex Buchwald, Deutschlandfunk Nova