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Menschenrechte gelten überall und zu jeder Zeit – darüber gibt es wenig Streit. Doch was Menschenrechte eigentlich sind, das beantworten verschiedene Kulturen jeweils ganz unterschiedlich. Ein Vortrag des Religionswissenschaftlers Andreas Nehring.

"Die Würde des Menschen ist unantastbar", steht in Artikel 1 des deutschen Grundgesetzes. Und dass sich das Deutsche Volk zu "unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten" bekennt, als "Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt".

Menschenwürde und Menschenrechte stehen in der deutschen Verfassung am Anfang, quasi über allem anderen. Doch die Frage, was mit "Menschenwürde" und "Menschenrechten" gemeint ist, lässt sich nicht so ohne weiteres beantworten.

"Es gibt keine einheitliche, immer gültige Bedeutung der Menschenrechte. Es gibt nur jeweilige Ausdeutungen, die kulturell sehr unterschiedlich ausfallen können und wahrscheinlich auch ausfallen müssen."
Andreas Nehring, Religionswissenschaftler

Menschenrechte sollen universal gültig sein, darüber sind sich fast alle einig. Doch was wir genau unter Menschenrechten verstehen, das unterscheidet sich – und zwar je nachdem, aus welcher Kultur wir kommen, in welchem Land wir leben oder welcher Religion wir angehören.

Interkulturelle Interpretationen von Menschenrechten

Auch im Buddhismus spielen Menschenrechte eine Rolle. Welche genau, das erzählt Andreas Nehring in seinem Vortrag. Nehring ist Religionswissenschaftler und forscht zu interkultureller Theologie, Religionen in Indien und Buddhismus. Er hat mehrere Jahre in Indien gelebt und gearbeitet.

"Ist eine tiefergehende Besinnung auf die Menschenrechte im Buddhismus selbst traditionell verankert oder ist sie das Ergebnis neuerer Entwicklungen?"
Andreas Nehring, Religionswissenschaftler

Gehören Menschenrechte schon lange in die Tradition des Buddhismus? Wie nutzen buddhistische Mönche heute Menschenrechte, um politische Ziele zu erreichen? Wie unterscheidet sich ein westlich geprägtes Verständnis von Menschenrechten von einem buddhistischen? Das sind die Fragen, die Nehring in seinem Vortrag beantwortet.

Andreas Nehring ist Religionswissenschaftler und Direktor des Center for Advanced Studies Erlangen. Seinen Vortrag "Menschenwürde und Menschenrechte. Buddhistische Perspektiven" hat er am 23. Januar 2025 im Rahmen der Vorlesungsreihe "Was ist gerecht?" der Akademie der Wissenschaften in Hamburg gehalten.

Shownotes
Religion
Menschenrechte im Buddhismus
vom 24. April 2025
Moderation: 
Sibylle Salewski
Vortragender: 
Andreas Nehring, Religionswissenschaftler, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen