Shenzou 16, Axiom 2, ISS und dann noch Schichtwechsel: Gerade waren für rund 24 Stunden 17 Astronauten gleichzeitig in der Umlaufbahn. Astrophysiker Michael Büker ordnet den Rekord ein.
In der Nacht vom 29. auf den 30. Mai 2023 waren zum ersten Mal 17 Menschen zugleich im Orbit – und haben in verschiedenen Raumschiffen die Erde umkreist. Das ist ein Rekord, denn nie zuvor haben je so viele Astronautinnen und Astronauten gleichzeitig die Erde.
"Dauerhafte Wohn- und Arbeitsplätze gibt es zurzeit im Erdorbit nur für zehn Astronautinnen und Astronauten. Davon sind sieben auf der ISS und drei auf der CSS."
Wirklich dauerhaft im Weltall leben und arbeiten können derzeit nur zehn Menschen, erklärt Astrophysiker und Wissenschaftsjournalist Michael Büker: sieben auf der Internationalen Raumstation (ISS) und drei auf der chinesischen Raumstation Pinyin Zhōngguó Kōngjiānzhàn (CSS).
17 Menschen ist ein Rekordwert
Über den nächtlichen Rekord sagt er: "Das ist ein Weltrekord für die Anzahl an Menschen, die gleichzeitig die Erde umkreist haben."
Grund für den Rekord war der Schichtwechsel auf der chinesischen Raumstation CSS. Dort waren für einige Stunden sechs Astronauten gleichzeitig an Bord – wie auf dem obigen Bild zu sehen.
Insgesamt ergibt sie die hohe Zahl zusammengenommen aus folgenden Weltraummissionen:
- Expedition 69 – sieben Menschen auf der ISS
- Shenzhou 15 – drei Menschen auf der CSS (unser Bild)
- Shenzhou 16 – drei Menschen, ebenfalls auf der CSS (unser Bild)
- Axiom 2 – vier Menschen
Diese Rekordzahl wird vorerst keine Normalität werden. Dafür ist einfach nicht genug Platz auf den Raumstationen, die bislang die Erde umkreisen, erklärt Michael Büker. Insgesamt lasse sich festhalten, dass China in den vergangenen Jahren in einem unglaublichen Tempo aufgeholt hat. Die besten Aussichten neuer Player in der bemannten Raumfahrt zu werden, habe aktuell das indische Raumfahrtprogramm.
Raumfahrt ist überschaubar
Insgesamt werde die bemannte Raumfahrt wohl auch deswegen so genau begleitet, weil sie so überschaubar sei, vermutet der Astrophysiker. Amateur*innen und Journalist*innen gleichermaßen protokollierten eben beinahe jede Reise eines Menschen in den Weltraum.
"Es ist jetzt gerade 62 Jahre her, dass der erste Mensch ins All geflogen ist. Andere Gebiete der Menschheitsgeschichte sind viel unübersichtlicher."