So leicht Menschen im Weltraum auch sein mögen, die schöne Zeit ohne Schwerkraft hat auch Schattenseiten. Die Weltraummedizinerin Bergita Ganse kennt sie genau.
Auf der Internationalem Raumstation sind vier neue Menschen angekommen: Samantha Cristoforetti, Bob Hines, Kjell Lindgren und Jessica Watkins. Ihre Körper und möglicherweise auch ihr Gehirn wird sich währen ihres Aufenthalts unweigerlich verändern.
Denn auch die Schwerelosigkeit hinterlässt Spuren. "Je länger man schwerelos ist, umso erheblicher werden die Veränderungen und umso dringlicher muss man etwas dagegen tun", sagt Bergita Ganse, Weltraummedizinerin an der Universität des Saarlandes.
Schmerzende Bandscheiben
Mit der Weltraumkrankheit geht es oft los, also Übelkeit und Erbrechen. Oft kommen Rückenschmerzen hinzu, weil sich die Bandscheiben ausdehnen.
"Je länger man schwerelos ist, umso erheblicher werden die Veränderungen und umso dringlicher muss man dagegen etwas tun."
Auch wenn die Astronautinnen und Astronauten rund zweieinhalb Stunden täglich trainieren gilt das Prinzip: Use it or loose it. Rasch setzt ein Verlust an Muskelmasse ein, langsam baut sich der Knochen ab. Wie rasch diese Prozesse ablaufen, hänge vom Körpersystem ab, sagt Bergita Ganse.
"Schon nach zwei bis drei Wochen hat man ungefähr 20 Prozent der Muskelmasse verloren. Die Oberschenkel sind dann wie Pudding, wenn man nichts dagegen macht."
Auch das Gehirn verändert sich bei Langzeitaufenthalten in der Schwerelosigkeit.
Dicker Kopf, dünne Beine
Was sich in der Schwerelosigkeit direkt zeigt: Ein dickes Gesicht und dünne Beine. Das liegt daran, dass sich das Blut im Körper in der Schwerelosigkeit anders verteilt, während es auf der Erde grundsätzlich in die Beine sackt.
"Normalerweise wird einem die Flüssigkeit also das Blut von der Erdanziehungskraft in die Beine gezogen."
Unser Bild zeigt Jessica Watson, Bob Hines, Kjell Lindgren und Samantha Cristoforetti auf dem Weg zur ISS. Inzwischen sind sie angekommen (Stand 29.04.2022).