Eine Wissenschaftlerin spielt in einem Labor verstecken - mit Ratten. Das klingt wie ein Scherz, gehört aber zur Forschung der Verhaltensbiologen an der Humboldt Universität zu Berlin.
Verhaltensbiologen der Humboldt-Universität zu Berlin haben es geschafft, Ratten beide Variante des Versteckenspielens beizubringen. Das heißt: Die Ratten können suchen, sich aber auch selbst verstecken.
Das Signal für die Ratte ist nicht etwa ein Kommando wie "Eins, zwei, drei, ich komme...". Zum Start des Spiels sitzen die Ratten immer in einer kleinen Kiste mit Deckel. Ist dieser geschlossen, muss die Ratten suchen.
Ratte mit Spaß beim Versteckspiel
Wenn der Deckel mittels einer Fernsteuerung geöffnet wird, sucht die Ratte die Wissenschaftlerin. Die Tiere haben wohl ziemlich viel Spaß dabei. Sie quieken bei der Suche vor Freude, schildern die Forschenden, auch dann, wenn sie die Person gefunden haben. Zur Belohnung gibt es für die Ratten dann eine Kitzeleinheit, was den Ratten sehr gut gefalle.
Ratten sind lernfähig
Wenn die Rollen getauscht werden und die Ratte sich verstecken soll, verhält sich die Ratte auch anders: Sie quiekt nicht, sondern sucht sich ganz still ein Versteck. Dass die Ratte an der Reihe ist sich zu verstecken, weiß sie, weil der Deckel der Kiste geschlossen ist. Das ist das Signal für die Ratte sich zu verstecken.
"Bei der Suche nach dem besten Versteck, haben sich die Ratten laut der Forscher sehr geschickt angestellt, wurde die Ratte dann gefunden, wurde sie zur Belohnung auch eine Runde gekitzelt."
Je nach Rolle – also Verstecker oder Sucher – sind die Reaktionen im Gehirn – genauer im präfrontalen Cortex – der Tiere verschieden. Diese Region ist zum Beispiel beim Menschen auch dafür da, einen Perspektivwechsel vornehmen zu können. Das ist notwendig, um Verstecken zu spielen. Diese Eigenschaft wurde bisher vor allem Primaten zugeschrieben – jetzt haben Biologen gezeigt, dass auch Ratten dazu in der Lage sind.