Pornoportale sortieren Filme nach Kategorien wie "asians", "ebony" oder "big black cocks". Bei "hijab porn" spielt zum Beispiel das Kopftuch als Fetisch eine zentrale Rolle. Schwarze Darsteller sind in Pornos oft auffallend muskulös und haben einen sehr großen Penis. Eine Stunde Liebe schaut, ab wann Pornos rassistisch sind und wie wir uns diese Fragen bewusst machen können.
Die Kulturwissenschaftlerin und Pornoforscherin Madita Oeming arbeitet zu dieser Frage. Sie erklärt, wo der schmale Grat zwischen sexueller Vorliebe und rassistischen Stereotypen verläuft.
"Oft erregen uns gerade Dinge, weil sie 'falsch' oder politisch inkorrekt sind."
Wichtig sei es, zwischen inszenierten Fantasieszenarien und dem realen Leben zu unterschieden, so Madita Oeming. Besonders schwierig findet sie, wenn Unternehmen, die von weißen Menschen geleitet werden, mit der Fetischisierung zum Beispiel schwarzer Menschen Geld verdienen.
Rassismus vor der Webcam
Die schwarze deutsche Pornodarstellerin Josy Black ist seit zehn Jahren in der Branche.
"Beim Dreh am Set habe ich in Deutschland keinen Rassismus erlebt, im Netz auf Social Media aber massive Anfeindungen."
Josy Black erzählt von rassistischen Anfeindungen und Hass im Netz. "Manche Leute haben gezahlt, um mich dann auf meinem Webcam-Kanal anzufeinden."
Heute ist sie auch als Regisseurin aktiv und würde gerne mehr People of Color beschäftigen. Aber in Deutschland gebe es kaum schwarze Darsteller*innen.
"Refugee und Hijab Porn"
Ein recht neues Phänomen sind "hijab porn" und "refugee porn". Dort werden muslimische Frauen oder Geflüchtete fetischisiert. Reporterin Hanna Ender erklärt das Phänomen, welche Rolle das Kopftuch dabei spielt und welche Zusammenhänge es mit Migrationsbewegungen gibt.
- Begrüßung und Umfrage
- Madita Oeming: Wo beginnt Rassismus? Teil 1
- Darstellerin Josy Black
- Madita Oeming, Teil 2
- "refugee porn"
- Fazit