Der Ramadan hat begonnen. Das bedeutet auch für viele muslimische Flüchtlinge Fastenzeit: kein Essen und Trinken zwischen 5 und 21 Uhr. Darauf reagieren auch die Flüchtlingsunterkünfte. Regina Radke-Lottermann vom Landesverband des Deutschen Roten Kreuz in Berlin war an den Vorbereitungen beteiligt.
Die Flüchtlingsunterkünfte haben sich auf den Ramadan vorbereitet. Denn die Fastenzeit bedeutet für viele Muslime, dass sie ausschließlich zwischen Sonnenuntergang und -aufgang essen und trinken. Das Mittagessen pünktlich um 12 Uhr zu servieren, bringt also wenig.
"Wir gehen davon aus, dass die Tage durch die nächtlichen Aktivitäten etwas ruhiger werden. Einige werden doch ihren Schlaf nachholen."
Kinder, Alte und auch Schwangere sind vom Ramadan ausgenommen. Für sie ändert sich eigentlich wenig. Fasten jedoch ihre Eltern oder Familien, dann betrifft sie der Ramadan auch. Vor allem aber verändert sich für die Fastenden recht viel.
In den Flüchtlingsunterkünften des DRK in Berlin wird das Essen zwischen 21 und 23 Uhr ausgegeben. "Und es wird Datteln geben", sagt Radke-Lottermann. Denn mit Datteln wird traditionell das Fasten gebrochen. Außerdem gibt es in den nächsten Wochen eher leichtere Kost. Die Fastenden bekommen abends noch ein Lunchpaket für ihr sehr frühes Frühstück.
Auch die Arbeitszeiten verschieben sich teils
Vorab gab es Gespräche mit den Bewohnern in der Unterkunft. Denn immerhin: "70 bis 80 Prozent der Bewohner nehmen am Ramadan teil", sagt Radke-Lottermann. Natürlich je nachdem, wie viele Muslime in einer Unterkunft leben. Für die, die in den Unterkünften arbeiten, verschieben sich teils die Arbeitszeiten. Das gilt für jene, die für die Verpflegung sorgen sowie für den Wachschutz. Von ihnen werden weniger am Tag und mehr am Abend arbeiten.
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