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Was wir in der Nacht am bequemsten finden, das ist individuell unterschiedlich. Wichtig ist aber, dass wir uns in unserer Schlafkleidung wohl fühlen. Denn unser Schlaf kann leiden, wenn wir das nicht tun.

Was tragen Menschen in Deutschland zum Schlafen? Das Meinungsforschungsunternehmen Civey wollte es wissen und hat eine Online-Befragung gemacht – im Zeitraum von April 2023 bis April 2024. Das Ergebnis: Jede dritte Person in Deutschland trägt Schlafanzug oder Pyjama. Vor allem Menschen über 65 Jahren tragen sie gern.

Ein Viertel der Befragten trägt T-Shirt und Unterwäsche. Circa 15 Prozent schlafen nackt, jede zehnte Person trägt ein Nachthemd und fast jede zehnte Person nur Unterwäsche. Eine Auswertung der Ergebnisse gibt es hier. Die Umfrageergebnisse selbst sind nicht öffentlich zugänglich.

Abkühlung als Hauptfaktor

Schlafforscherin Christine Blume von der Universität Basel sagt: Es ist gar nicht so wichtig, was genau wir nachts tragen. Die Hauptsache ist, wir fühlen uns wohl und können gut runterkühlen. Denn das ist wichtig für den Schlaf.

"In der Nacht sinkt unsere Körpertemperatur ab. In Studien hat man gefunden, dass wir zu dem Zeitpunkt besonders gut einschlafen, zu dem unser Körper am schnellsten abkühlt. Das kann man durch die Bekleidung beeinflussen."
Dr. Christine Blume, Schlafforscherin, Universität Basel
Schlafforscherin Christine Blume.
© Michael Brauer
Schlafforscherin Dr. Christine Blume

Unser Körper kann Wärme besonders gut über Hände und Füße abgeben. Dort haben wir feine Geflechte von Blutgefäßen, die dicht unter der Haut liegen. Wenn das warme Blut durchströmt, kühlt der Körper sich ab.

Vielen hilft es im Sommer, Hände und Füße nicht unter die Decke zu legen. Im Winter können warme Wollsocken helfen. Denn auch, wenn es paradox klingt: Um Wärme abgeben zu können, damit der Körper also runterkühlen kann, müssen Hände und Füße warm sein.

Schweißdurchlässigkeit hilft

Für unser Wohlbefinden ist es in der Nacht wichtig, dass unsere Kleidung Feuchtigkeit, also Schweiß, aufnehmen beziehungsweise durchlassen kann, damit die Haut trocken bleibt. Wolle kann das besonders gut.

Auch das Material, aus dem Decke und Bezugs gemacht sind, kann beeinflussen, ob sich Wärme staut oder ein kühlender Effekt entsteht. So scheinen Gänsedaunen einer vergleichenden Studie zu Füllmaterialien zufolge – was die Schlafqualität angeht – Vorteile gegenüber einer Baumwollfüllung zu haben.

"Eine Studie hat bei hohen Temperaturen Vorteile von Leinenbettwäsche im Vergleich zu Baumwolle für den Schlaf gefunden."
Dr. Christine Blume, Schlafforscherin, Universität Basel

In dieser Folge Über Schlafen sprechen Schlafforscherin Christine Blume und Moderatorin Ilka Knigge auch darüber, wie oft wir unsere Schlafkleidung wechseln sollten und klären, ob nackt schlafen nachweislich Vorteile für die Gesundheit und das Liebesleben hat.

Wir freuen uns über euer Feedback und Themenvorschläge an ueberschlafen@deutschlandfunknova.de.