Manchmal ist die Situation ausweglos, dann müssen wir einfach lügen. Weil wir eine Freundschaft nicht aufs Spiel setzen wollen, oder weil wir sonst Nachteile aus einer Situation ziehen.
Die Psychologin Jeannette Schmid kennt sich aus mit den kleinen und größeren Alltagslügen. In der Redaktionskonferenz erklärt sie, wie Lügen unsere Welt zusammenhalten.
Bei Bewerbungsgesprächen wird von beiden Seiten gelogen. Der potenzielle Arbeitgeber spricht von Belastbarkeit und meint die unbezahlten Überstunden. Und der Bewerber will in gutem Licht da stehen. Hat er seine vorherige Stelle gekündigt, weil der Chef unangenehm war, wird er das nicht so erzählen. Er wird lieber von "neuen Herausforderungen" sprechen. Sonst würde der neue Arbeitgeber vielleicht daraus schließen, die Person sei nicht besonders teamfähig.
Soziales Lügen
In bestimmten Situation sind andere Dinge wichtiger als die Wahrheit - Höflichkeit und Takt zum Beispiel. Wenn sich ein Kind bei einer Tante für ein schreckliches Geschenk bedanken muss.
"Die Menschen wollen nicht belogen werden, sie wollen einfach nur eine andere Wahrheit hören."