Der Psychotherapeut Georg Krause erklärt uns, warum wir eine heile Welt suchen und wie wir sie uns schaffen.

Ob Kindheitserinnerungen oder Werbung - die Vorbilder für unsere Vorstellungen von einer heilen Welt sind vielfältig. Vor allem Kinder schaffen es, sich beim Spielen oder in Tagträumen eine heile Welt zu schaffen und negative Faktoren auszublenden, sagt der Psychologe Georg Krause. Es sind vor allem die Erwachsenen, die sie dabei stören und zurückrufen, wenn sie Sätze benutzen wie: "Träum nicht!"

"Das ist gar nicht mal so falsch, wenn wir mal von der kognitiven ebene runterkommen und einen Moment in der emotionalen Ebene verweilen."
Georg Krause, Psychotherapeut

Georg Krause rät uns dringend dazu, die heile Welt und die Erinnerungen an glückliche Tage immer wieder zurückzurufen: "Das ist eine wichtige Nische, in die wir uns zurückziehen können, wenn es uns zu viel wird in der realen Welt." Das Abdriften in diese Traumwelt kann durch das Lesen von Büchern oder durch das Schauen bestimmter Filme und Serien angeregt werden, sagt der Psychotherapeut.

Hilfe bei Schlafproblemen

Die Sehnsucht nach einer heilen Welt kann aber auch krankhaft werden, erklärt Georg Krause, "aber der normale Mensch, der sich gelegentlich in eine Traumwelt flüchtet, der hat mit der pathologischen Situation nichts zu tun." Er rät besonders dazu, wenn Menschen Einschlafprobleme haben, dann bietet sich die Flucht in die innere heile Welt an, um selber runterzukommen und besser in den Schlaf zu finden.

Shownotes
Psychologie
Die Welt, die uns gefällt
vom 02. Dezember 2014
Gesprächspartner: 
Georg Krause
Moderatorin: 
Kaline Thyroff