Gerade in Zeiten wie der Corona-Pandemie, wenn Sorgen unsere ständigen Begleiter sind, ist Selbstfürsorge wichtig für uns. Wir besprechen, wie uns Meditation dabei helfen kann und wie sie gelingt.
"Die Corona-Pandemie ist eine Zeit, in der wir alle ein zusätzliches Maß an Selbstfürsorge brauchen", sagt der Psychologe Boris Bornemann. Im Moment hätten viele von uns mit schwierigen Gefühlen wie etwa Angst oder Unsicherheit zu kämpfen. In Zeiten wie diesen würden wir automatisch mehr darauf achten, was in uns passiere.
"Wir alle haben jetzt so einen kleinen Ruf nach innen."
Meditation könne uns beim Aushalten schwieriger Situationen helfen, unsere eigenen Gefühle besser wahrzunehmen, unsere Lebenszufriedenheit zu steigern, und sie eignen sich gut für den Umgang mit Stress und Leid, so der Psychologe.
Boris Bornemann hat folgende Tipps für mehr Ausgeglichenheit durch Meditation
- Nicht sagen, dass wir es nicht können:
Häufig würden Menschen denken, dass sie allein nicht zur Ruhe kommen könnten oder zu unruhig für eine Meditation seien, sagt Boris Bornemann. "Das Einzige, was es mir schwer macht zu meditieren, ist, wenn ich es selbst stark bewerte und sage: 'Ich kann das nicht.' Denn dann werde ich es wahrscheinlich auch nicht machen." - Keine Wunder erwarten:
Wer von der Meditation von Beginn an das absolute Nichts im Kopf erwartet, der werde enttäuscht, erklärt der Psychologe. "Auch, wenn wir Meditation lange Zeit praktizieren, wird es immer wieder nicht so sein. Denn unser Geist ist immer wieder anders", erklärt er. - Unsere eigenen Gedanken akzeptieren:
Wenn wir während der Meditation immer wieder zu unseren alltäglichen Gedanken zurückkehren, dann sei das kein Problem, sagt Boris Bornemann. "Akzeptanz spielt eine entscheidende Rolle bei der Meditation. Akzeptanz bedeutet erst einmal, die Dinge, wie etwa unsere Anspannung oder Unruhe, so zu sehen, wie sie sind", führt er aus. Unser Versuch, das zu ändern, würde alles nur schlimmer machen und die Gedankenspirale verstärken. Dabei sei Meditation ein Weg, um aus dem Gedankenkarussell auszusteigen. - Langsam starten:
Wenn wir Meditieren wollen, bräuchten wir nicht unbedingt in einen Kurs zu gehen, sagt Boris Bornemann. Eine App wäre zu Beginn völlig ausreichend. Unterstützung könne aber auch helfen, denn "ein Lehrender kann einen immer besser sehen." Doch egal ob wir alleine mit einer App oder im Kurs mit einem Lehrenden meditieren: Wir sollten uns nicht zu viel zumuten. "Mach lieber viele kleine und regelmäßige Einheiten als sehr lange", so der Rat des Psychologen. - Eine feste Tageszeit suchen:
Eine Routine erfordere immer auch Disziplin von uns. Damit Meditation zu einer Gewohnheit in unserem Leben werden kann, sei es gut, wenn wir sie immer zu einer festen Tageszeit machen – im Optimalfall morgens. "Morgens ist deswegen gut, weil ich den ganzen Tag noch vor mir habe und so viel von den Effekten habe", erklärt Boris Bornemann.
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