AfD und Pegida marschierten am Samstag (01.09.2018) gemeinsam in Chemnitz. Die Stimmung war extrem aggressiv, berichtet unsere Kollegin Nadine Lindner. Am Montagabend (03.09.2018), wird es ein Konzert mit vielen prominenten Bands gegen Rechts geben.
Der Protest am Samstag von AfD, Pegida und Pro Chemnitz war als "Trauermarsch" deklariert.
Insgesamt waren über 11.000 Menschen in Chemnitz unterwegs. Gleichzeitig waren 2000 Polizisten vor Ort, mit Reiterstaffel und Wasserwerfer. "Das war auch nötig, um die Kontrolle zu behalten. Weil die Stimmung an einzelnen Stellen wirklich aggressiv war", sagt Nadine Lindner. Es gab 18 Verletzte und 37 Strafanzeigen.
Im Vorfeld hatte der Verfassungsschutz vor gewaltbereiten Neo-Nazis gewarnt. Eine Warnung, die Nadine Lindner für berechtigt hält.
"AfD, Pegida und Pro Chemnitz waren gemeinsam auf der Straße mit 6.500 bis 8.000 Personen. Das war eine ziemliche Masse."
Zugleich stellten sich Gegendemonstranten dem sogenannten Trauermarsch entgegen. Die Blockade war erfolgreich. Am Ende mussten AfD, Pro Chemnitz und Pegida ihre Demonstration abbrechen.
Übergriffe auf Journalisten
Es gab erneut Übergriffe auf Journalisten. Nadine Lindner selbst wurde nicht angegriffen. Als Radiojournalistin falle man auch weniger auf, sagt sie. Sie hatte wenig Technik dabei. Doch sie beobachtete, wie Demonstranten einen Journalisten umzingelten. Die Polizei musste eingreifen, um die Situation zu entschärfen.
"Alle Kollegen, die ich getroffen habe, haben von Aggression und teils körperlichen Angriffen berichtet."
Am Sonntag (02.09.2018) hatte die Kirche zu einer Kundgebung für Demokratie und gegenseitigen Respekt aufgerufen. Mehrere hundert Leute kamen zusammen, so Nadine Lindner. Man merkt, dass der Wunsch groß ist, sich für Demokratie und Miteinander einzusetzen, so die Journalistin. Aber man merke auch, dass die Frage ist, wie man das am Besten anstellt.
Eine Antwort kann das Konzert gegen Rechts sein, dass für Montagabend (03.09.2018) geplant ist. Mit dabei Bands wie die Toten Hosen, Feine Sahne Fischfilet, Kraftklub und andere mehr. Zu dem Konzert werden rund 33.000 Menschen erwartet, das sagen zumindest die Anmeldungen bei Facebook. Es wird auch zu Gegendemonstrationen kommen. Es gibt zwar noch keinen offiziellen Aufruf zum Protest, sagt Nadine Lindner. Aber das Potenzial sei sicherlich da.