6500 Euro - so viele Schulden hat Anna*. Sie kann sie nicht zurück zahlen, deshalb hat sie Privatinsolvenz angemeldet. Sie darf jetzt einen bestimmten Betrag verdienen, ohne, dass ihre Gläubiger Forderungen stellen können. Sie hat sich mit ihrem Kind in einem bescheidenen Leben eingerichtet - so lange, bis die Schulden weg sind.
Als Anna 19 war, verliebte sie sich in einen Mann, der viel wollte, aber selbst dafür nicht bezahlen konnte. Anna sprang immer wieder für ihn ein, hielt ihn über Wasser auch als er krank wurde. Dann bekam sie ein Kind, ihr Freund ließ sich weiter aushalten. Die Schulden wurden mehr, auf 6500 Euro sind sie angewachsen. Von ihrem Gehalt als Zahnarzthelferin konnte Anna die Schulden niemals zurückzahlen.
„Irgendwann will man davon nichts mehr wissen. Dann schmeißt man die Briefe in die Schublade - man kann die Schulden ja sowieso nicht zahlen.“
Anna erzählte niemandem von ihren Schulden, außer ihrem neuen Partner. Er ermutigte sie, eine Schuldnerberatung aufzusuchen, auch das hatte sie sich lange nicht getraut.
Inzwischen führt Anna ein finanziell geregeltes Leben, wenn auch ein bescheidenes. Sie entschied sich, Privatinsolvenz anzumelden. Jetzt darf sie sechs Jahre lang bis zu einer gesetzlich festgelegten Grenze verdienen. Alles, was darüber hinaus geht, bekommen ihre Gläubiger.
*Name von der Redaktion geändert