Genialer Musiker, Exzentriker, Kämpfer gegen die Musikindustrie - Prince ist gestorben. Mit nur 57 Jahren.
Prince, der Ausnahmemusiker - dieses Kompliment bekam Prince Rogers Nelson, wie er mit bürgerlichem Namen hieß, schon früh in seiner Karriere. Zu Recht: Er spielte fast alle Instrumente auf seinen Alben - also Gitarre, Keyboards, Schlagzeug - selbst. Außerdem hat er alle Songs selbst komponiert und getextet. Und das alles immer mit einer immensen Ausdrucksfähigkeit.
"Als er anfing zu singen, war er so verletzlich und so gut. Er war so perfekt."
Sein erster Manager Owen Husny war derart emotionalisiert vor Begeisterung, erzählt er, dass er spontan einen Typen in den Arm nehmen wollte, den er erst 20 Minuten vorher kennengelernt hatte.
Ausgezeichnet und exzentrisch
Für seine Musik hat Prince viele Preise bekommen, darunter sieben Grammys und einen Oscar für "Purple Rain". Für den Film hatte er 1984 die Musik geschrieben, aber auch selbst darin mitgespielt. Wenn Prince mit seinen 1,58 Metern geschminkt, in Platteauschuhen, knalligen Anzügen und extravaganten Hüten auf der Bühne stand - vielen galt er als Sexsymbol - wirkte er sehr exzentrisch. Trotzdem wollte er keine Marke im Dienste der Musikindustrie sein.
Aus Protest hat er sich einmal "Slave", also "Sklave" auf sein Gesicht geschrieben und sich von seinem Plattenlabel getrennt. Außerdem hat er seinen Namen zeitweise in ein unaussprechliches Symbol abgeändert - ein Horror für jede Marketingabteilung. Und dann hieß er auch eine Zeit lang "The Artist formerly Known as Prince". Viel wichtiger als die Musikindustrie waren für ihn seine Fans, hat er mal gesagt.
"Ich rechne das meinen Fans hoch an, dass sie so lange mit mir ausgehalten haben. Denn ich habe mich oft verändert. Sie haben mir erlaubt zu wachsen."
Wie treu seine Fans sind, kann man jetzt sehen: Viele sind vor sein Haus in Minneapolis gezogen und haben Kerzen angezündet und Blumen mitgebracht. Das Internet ist voll von bestürzten Reaktionen.
Auch Obama bekundet sein Beileid
US-Präsident Barack Obama schreibt, Prince sei einer der begabtesten Musiker seiner Zeit gewesen. Er trauere mit den Fans.
"Die Welt hat viel an Magie verloren", tweetete Katy Perry. Mick Jagger nannte Prince ein "grenzenloses Talent", Madonna würdigte einen "wahren Visionär". Der Musiksender MTV hat seine Homepage in Anlehnung an "Purple Rain" spontan violett eingefärbt.