Nach einem kritischen Kommentar in den Tagesthemen hetzten AfD-Politiker gegen den WDR-Journalisten Georg Restle. Die Hetze weitete sich aus, schließlich erhielt Restle sogar eine Morddrohung. Er sagt: Es geht nicht um seine Person, sondern um die Pressefreiheit. Im Interview mit Eine Stunde Was mit Medien erklärt Georg Restle, warum Medien Hetze und Druck auf ihre Arbeit transparent machen sollten.
Nach seinem AfD-kritischen Tagesthemen-Kommentar hatte Monitor-Chef Georg Restle eine Morddrohung erhalten. Sein Haussender WDR erstattete daraufhin Strafanzeige. In dieser Woche kam nun heraus: Der Drohbrief stellt eine Verbindung zum Mord am früheren Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke her.
Drohbrief gegen Restle stellt Verbindung zum Lübcke-Mord her
Es handelt sich dabei nicht um einen Einzelfall, sagt Georg Restle im Interview. Immer öfter fiele die AfD damit auf, kritische Journalisten verbal unter Druck zu setzen. Auf die Hetze springen in der Regel dann Sympathisanten auf, sagt er: "Man sieht, wie diese Brandstifterei dazu führt, dass Menschen sich ermutigt fühlen auch möglicherweise zur Tat zu schreiten oder mit Drohungen um sich zu werfen."
Der WDR-Journalist bedankt sich für die Solidarität, die ihm entgegengebracht wird, will die Aufmerksamkeit aber auf ein größeres Problem lenken: Es geht bei der Angelegenheit nicht um ihn als Person, sagt Georg Restle, sondern um die Pressefreiheit.
"Hier geht’s nicht um meine Person. Hier geht’s um Angriffe auf die Pressefreiheit. Also lasst uns unseren Job machen. Heißt: Licht ins braune Dunkel der Republik - und Wölfe nicht für Schafe halten!"
Im Interview mit uns erklärt Georg Restle, wie er den Druck auf die Pressefreiheit wahrnimmt und warum Medien Hetze und Druck auf ihre Arbeit transparent machen sollten.
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