Die Google-Suche wertet unsere Anfragen in Zukunft differenzierter und genauer aus. Audios und Videos werden besser gefunden. Und bei Videos, die entsprechend verschlagwortet wurden, springt Google sogar direkt an die passende Stelle, die interessant sein könnte.
Wenn wir bei Google etwas suchen, dann bestehen die verlinkten Suchergebnisse meistens aus Text. Das ist auch nachvollziehbar, denn Text ist für Google sehr einfach zu analysieren und die entsprechenden Schlagworte können einfach erkannt werden, erklärt Deutschlandfunk-Nova-Netzreporter Konstantin Köhler.
Videos und Audios liefern vielleicht bessere Antworten
Das Internet besteht aber bekanntlich bei weitem nicht nur aus Text, sondern auch aus Bildern, Videos und Audiodateien, Podcasts zum Beispiel. Und diese Formate liefern ja vielleicht die bessere Antwort auf meine Suchanfrage. Ein direkt zugänglicher Text, den Google analysieren kann, ist hier aber nicht verfügbar.
Schon vor längerer Zeit hat Google begonnen, auch Videos in der Liste der Suchergebnisse anzuzeigen. Dafür wurden alle verfügbaren Textschnipsel ausgewertet, etwa der Titel des Videos und seine Beschreibung. Das Neue ist jetzt, wie Google gerade auf dem eigenen Blog bekanntgegeben hat: In der Suchergebnis-Liste werden demnächst nicht nur die Videos an sich angezeigt, sondern, wenn wir sie anklicken, landen wir direkt an der passenden Stelle im Video.
"Wenn wir die Videos in Zukunft anklicken, landen wir direkt an der passenden Stelle, die interessant sein könnte."
Den Anfang macht die Google-Suche in englischer Sprache, die anderen Sprachen folgen peu à peu.
Durchs Video scrollen war gestern
Wenn ihr etwa nach den Begriffen "Bedingungsloses Grundeinkommen" und "Finanzierung" sucht, bekommt ihr bisher Videos mit (wahrscheinlich sehr langen) Vorträgen über das bedingungslose Grundeinkommen angezeigt. Die exakte Stelle, an der es um die Finanzierung geht, müsst ihr euch aber selbst raussuchen.
Voraussetzung dafür, dass Google das Video direkt an die richtige Stelle verlinken kann, ist allerdings, dass der Videoproduzent die entsprechenden Stellen mit entsprechenden Schlagworten versehen hat. Google macht das nicht automatisch.
"Der Videoproduzent muss die jeweiligen Stellen entsprechend verschlagwortet haben – das geschieht nicht automatisch."
In vielen Videos gibt es ja auch Inhalte, die ohne Ton auskommen, erklärt unser Netzreporter - bei Tutorials zum Beispiel. Google müsste da also automatisch die Bildinformationen auswerten. Und das funktioniert (noch) nicht.
Google erfasst auch Podcasts
In den Suchergebnis-Listen von Google werden inzwischen auch Podcasts angezeigt. Und bei diesen läuft die Erfassung tatsächlich automatisch: Google erkennt das gesprochene Wort, weiß also automatisch, worum es in dem Podcast geht.
Wer zum Beispiel nach "Belagerung Jerusalems Podcast" sucht, bekommt die entsprechende Folge von "Eine Stunde History" angezeigt. Dass der Zusatz "Podcast" als Suchbegriff aktuell noch eingegeben werden muss, soll demnächst geändert werden, berichtet Konstantin Köhler. Dann sollen auch Podcasts passend zu einer Suchanfrage erscheinen, ohne dass explizit nach Podcast-Inhalten gesucht werden muss.