Lennart Knaack erklärt, wie man den optimalen Mittagsschlaf hinbekommt und sich anschließend tief erholt fühlt.
Power-Nap, das muss natürlich nicht unbedingt nach dem Mittagessen sein, bietet sich aber sicherlich an, wenn es die Bedienung in der Mensa oder Kantine mal wieder sehr gut gemeint hat mit der schweren Soße. Was ihr braucht, ist nicht viel. Ein Ort, der etwas abgedunkelt und vor allem ruhig ist. 20 Minuten reichen. "Den Wecker schalte ich ein, brauche ihn in der Regel aber nie, weil ich meistens nach 15 Minuten wieder erwache", das sagt Lennart Knaack, Schlafforscher aus Köln, der selber gerne ein Power-Nap macht.
"Ich glaube, es macht keinen Sinn, wenn ich im Großraumbüro bin, wo um mich herum gewuselt wird."
Die Einhaltung der kurzen Zeit ist dabei besonders wichtig - auch wenn der Körper vielleicht danach schreit, noch ein bisschen länger liegen zu bleiben. Lennart Knaack erklärt, dass es wichtig ist, bestimmte Schlafstadien, die nur für den Nachtschlaf vorgesehen sind, nicht zu erreichen. Dazu gehört der REM-Schlaf, also die Phase, in der wir tief träumen. Wenn wir aus der Phase herausgerissen werden, dann fühlen wir uns anschließend völlig groggy und matschig. Wer im Umkehrschluss denkt, dass man in der Nacht unbedingt ganz tief schlafen muss, der täuscht sich. Auch unser Nachtschlaf besteht zu 50 Prozent aus Leichtschlaf-Phasen.
China - Anspruch auf Mittagsschlaf
In Asien ist der kurze Mittagsschlaf viel stärker in der Kultur verankert als bei uns. In China haben die Menschen sogar ein Anspruch auf Schlaf während der Arbeitszeit. Und es gibt Studien, die bestätigen, dass so ein kurzer Break im Tag Sinn macht. Power-Napping verringert Fehlerraten, das Reaktionsvermögen steigt - letztlich ist also belegt, dass auch Unternehmen davon profitieren, wenn sie ihren Mitarbeitern einen kurzen Pausenschlaf ermöglichen.