Mario Sixtus veröffentlicht immer, wo er sich gerade befindet. Das Experiment läuft jetzt eineinhalb Jahre. Zwischenfazit: Ein paar positive Erfahrungen ("Ich bin gerade in deiner Nähe, wollen wir uns treffen?"), nichts negatives.
Überhaupt gibt Mario ziemlich von sich preis. Zum Beispiel, welchen Film er sich im Kino anschaut, an welchen Projekten er arbeitet oder eben, wo er sich gerade aufhält. Mario sagt: Ich veröffentliche viel Unverfängliches von mir. Es gibt aber auch genügend Lebensaspekte, über die ich nicht rede. Danach fragt auch keiner.
Diese Variante (Mario: "Blendgranate") könnte auch bei geleakten Nacktfotos funktionieren. Man müsste einfach so lange hunderte, tausende Nacktfotos von sich ins Netz stellen, bis alle sagen: Langweilig, jetzt kann ich sie nicht mehr sehen.
Das macht man einfach nicht
Praxistauglicher wäre eine andere Methode: Wir lernen mit privaten Dingen von anderen umzugehen. Mario sagt: Vielleicht entwickelt sich eine Art Etikette, was man tut und was nicht. So wie die Niederländer nicht in Erdgeschoss-Wohnungen der Nachbarn hineingucken (sie könnten es, weil dort keine Gardinen hängen), so sagen wir vielleicht in Zukunft: Diese Bilder gucke ich mir nicht an. Das macht man einfach nicht. Und dann wäre die Person, die die Bilder des Ex-Partners verbreitet, die mit dem Imageschaden.
Überhaupt könnte man generell mal über Privatheit diskutieren. In den Niederlanden ist die Wohnung einsehbar, in Schweden die Steuererklärung aller Einwohner - die Menschen haben gelernt damit umzugehen.