Sebastian Pohl vom Verein Positive Propaganda hat sechs Jahre lang dafür gekämpft, dass eine Arbeit eines amerikanischen Streetart-Künstlers mitten in München platziert wird. Es hat geklappt: Er bemalte eine ganze Hauswand.
Für Sebastian Pohl ist Streetart das, was er selbst in unserer Gesellschaft zunehmend vermisst: Kritisch Position beziehen zu Themen wie Umweltschutz und Menschenrechte. Der Künstlerische Leiter des Vereins Positive Propaganda e.V. will zeitgenössische Kunst in Form von Streetart im öffentlichen Raum sichtbar machen und der Straße über Werbebotschaften hinaus einen gesellschaftskritischen Mehrwert verpassen.
Streetart im öffentlichen Raum gehört nach Meinung von Sebastian Pohl an Orte im Innenstadtbereich, die gut frequentiert und gut sichtbar sind. Doch geeignete Stellen sind rar, und um an sie heranzukommen, benötigen Pohl und sein Team viel Arbeit und einen langen Atem.
Gute Street Art braucht spannende Orte
Allein für die richtige Fläche einer Arbeit des amerikanischen Künstlers Shepard Fairey haben sie ganze sechs Jahre gerungen. Ein weiterer Erfolg ist eine Wand unweit des Museumsareals am Königsplatz, gut sichtbar mitten im Herzen Münchens, die der Italiener BLU für eine seiner Arbeiten in Anspruch nehmen konnte.
"Streetart ist sozialpolitischer Aktivismus im öffentlichen Raum.“
Der Kunstverein setzt sich dafür ein, dass Zeitgenössische Kunst entsteht, die mit dem Bürger im öffentlichen Raum kommuniziert. Und dabei soll es nicht auf Alter oder Bildungsstand der Adressaten ankommen. Nach der Erfahrung von Sebastian Pohl und Rückmeldungen aus der Bevölkerung, bewegt sich das Alter, in dem sich Menschen für Kunst im öffentlichen Raum interessieren, bei 14 Jahren und aufwärts.