Mit dem Expeditionsschiff an den Südpol: Ein Traum, den wir zwei Tapfertypen bald erfüllen werden. Die Teilnehmer werden neben Eisbergen und unglaublichen Aussichten auf jeden Fall auch Pinguine treffen. Was die kleinen Vögel in dieser Jahreszeit so alles treiben, weiß Pinguinforscher Klemens Pütz.
Mit unserem Expeditionsschiff steuern wir eine Bucht am Südpol an. Jetzt heißt es umsteigen auf ein kleines Schlauchboot und dann geht es an Land. Pinguine gibt es hier viele, aber natürlich sind nicht alle Arten am Südpol beheimatet. Dieser Tage trifft man vornehmlich Zügel-, Adélie- und Eselspinguine an. Mit einer Standhöhe von circa 50 Zentimetern gehören sie zu den kleineren Pinguinen. Zum Vergleich: Der Kaiserpinguin steht mit bis zu 125 Zentimetern aufrecht.
Noch laufen viele Küken herum, doch so langsam stellen die Elterntiere die Fütterung ein, sagt Klemens Pütz. Die Kleinen sollen motiviert werden, ins Wasser zu gehen und selbst Nahrung zu suchen. Was man dieser Tage besonders schön beobachten kann, ist der Mami-Run: Ein Elterntier, das mit vollem Magen aus dem Wasser kommt, muss sich entscheiden, welches seiner Küken es zuerst füttert. Haben sich die Tiere gegenseitig erkannt, dann läuft das Elterntier schnell weg und seine Küken hinterher. Das Küken, das Schritt halten kann, ist das hungrigere und fittere und wird auch zuerst gefüttert.
Unsere Expedition startet im März, dann sind die Küken alle im Wasser. Die erwachsenen Vögel mausern dann. "Die Vögel müssen einmal im Jahr komplett ihr Gefieder wechseln, bleiben für drei bis vier Wochen an Land und sehen ein bisschen zerstaust aus", sagt Klemens Pütz.
"Es sieht dann auch so ein bisschen aus wie bei Frau Holle, weil überall die Federn rumfliegen."
Kalte Füße, warmes Federkleid
Vielleicht habt ihr euch diese Frage auch schon einmal gestellt: Warum kleben Pinguine mit ihren Füßen nicht auf dem Eis fest? Dafür müssten sie warme Füße haben, die das Eis erst ein wenig anschmelzen, das dann wieder friert. Pinguine haben in der Regel aber keine warmen Füße, sagt Klemens Pütz. Kalt ist ihnen aber trotzdem nicht. Im Gegenteil: Ihr dichtes Federkleid wirkt wie ein Neoprenanzug.
"Pinguine haben überhaupt nicht das Problem mit Frieren, sie haben eher das Problem mit Überhitzen. Dass sie die Wärme, die durch Muskelaktivität produziert wird, abgeben können."
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