Ein Hund, der uns treuherzig anblickt, ein Lamm, das über die Wiese hüpft. Tiere sind süß! Wir freuen uns an ihnen, streicheln sie und leben mit ihnen zusammen. Und: Wir töten sie, massenhaft. Dürfen wir das? Ein Vortrag des Philosophen Bernd Ladwig.
Wir töten Tiere. Seit Beginn der Menschheit jagen wir sie, um ihr Fleisch zu essen, ihr Fell zu tragen oder um Waffen aus ihren Knochen zu bauen. Oder wir züchten und halten sie, weil es das einfacher macht für uns. Dass wir das schon immer tun, heißt allerdings noch lange nicht, dass sich diese Praxis auch moralisch rechtfertigen lässt.
"Was macht die Frage der Tiertötung so problematisch?"
Der Philosoph Bernd Ladwig versucht, grundsätzlich zu verstehen, was der Tod für ein Tier selbst bedeutet. Will das Tier leben? Hat es ein Interesse daran? Oder will das Tier nur nicht leiden? Wäre es dann okay, es angst- und schmerzfrei zu töten?
"Ist der Tod ein Übel für das Opfer selbst? Auch dann, wenn das Opfer ein Tier und kein Mensch ist?"
Die Qualen, die Tiere durch Massentierhaltung und fürchterliche Schlachtbedingungen erleiden, sind durch nichts zu rechtfertigen, argumentiert Bernd Ladwig. Aber er geht weiter: Tiere wollen leben. Und das heißt, dass wir Menschen kein Recht haben, sie zu töten. Zumindest nicht wir, die wir im zivilisatorischen Überfluss leben. Wir können einfach in den Supermarkt gehen und und pflanzliche Produkte kaufen, von denen wir uns gesund ernähren können. Und genau das sollten wir auch tun, sagt Bernd Ladwig.
Bernd Ladwigs ist Professor für politische Theorie und Philosophiean der Freien Universität Berlin. Seinen Vortrag "Tiere töten" hat er am 5. November 2019 im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Mensch und Tier im Revier" des Ruhr Museums Essen in der Zeche Zollverein gehalten.