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Also, was jetzt? Ist Glyphosat gefährlich oder nicht? Die Weltgesundheitsorganisation legt eine neue Studie vor, und die EU entscheidet über die weitere Zulassung. Klar ist, es braucht mehr Forschung. Und es geht nicht nur um den Menschen.

Bisher ist das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat in der EU zugelassen. Aber Ende Juni läuft die Zulassung aus. Am 18. und 19. Mai (Mittwoch und Donnerstag) stimmt der zuständige Ausschuss der EU-Kommission ab, ob das Mittel weiterhin eingesetzt werden darf. Ist Glyphosat nun gefährlich oder nicht?

Doch nicht so schlimm - neue Studie der WHO

Kurz vor der Entscheidung kommt eine neue Studie der Weltgesundheitsorganisation. Die WHO hatte zuletzt Glyphosat als krebserregend eingestuft. Jetzt soll das Pflanzenvernichtungsmittel doch nicht gefährlich sein.

Der scheinbare Widerspruch liegt daran, dass es unterschiedliche Fragen gab, sagt unser Umweltredakteur Georg Ehring. Zunächst ging es darum, ob Glyphosat grundsätzlich Krebs erregen kann. Die Antwort darauf lautete: ja, wahrscheinlich. Doch im Gegensatz zur aktuellen Studie seien extrem hohe Dosierungen genutzt worden. Jetzt habe man untersucht, ob die Glyphosat-Mengen, die Menschen üblicherweise aufnehmen, zu Krebs führen können. Die Antwort darauf lautet: nein.

"Das Mittel Glyphosat ist zwar relativ weit untersucht, aber es bleiben offene Fragen."
Umweltredakteur Georg Ehring über Glyphosat

Und jetzt? Klar ist, dass es weiterhin Forschung braucht, sagt Georg. Auch, weil Glyphosat das am meisten eingesetzte Pestizid der Welt ist. In Deutschland werden rund 5000 Tonen im Jahr eingesetzt: Bei Getreide, Raps, Hopfen und anderen Pflanzen wird vor allem Glyphosat eingesetzt.

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Umstritten ist nicht nur, wie sich das Pflanzenschutzmittel auf den Menschen auswirkt. Der Einsatz hat auch Folgen für die Pflanzenwelt. Für die Natur bedeutet Glyphosat eine Verarmung, sagt Georg. Denn nach dem Einsatz wächst nichts mehr - außer der einen Pflanze, die wachsen soll. Das hat Folgen für die Nahrungskette: Insekten finden unter Umständen keine Nahrung mehr.

Trotz allem wird die Zulassung von Glyphosat in der EU wohl verlängert werden, sagt Georg. Vermutlich wird der Einsatz für weitere neun Jahre erlaubt. 15 Jahre sind eigentlich üblich. Offen ist aber noch, ob und welche Restriktionen es gibt. Zum Beispiel, ob Glyphosat kurz vor der Ernte eingesetzt werden darf.

Shownotes
Gefahr durch Glyphosat
Es geht nicht nur um den Menschen
vom 17. Mai 2016
Moderator: 
Thilo Jahn
Gesprächspartner: 
Georg Ehring