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Sich selbst kennenzulernen, ist der erste Schritt, um auch mit allem um sich herum achtsam umgehen zu können. Persönlichkeitsmuster können dabei helfen.

In der Psychologie wird häufig das Fünf-Faktoren-Modell – auch Big-Five genannt – verwendet, um die Persönlichkeit von Menschen zu erfassen und zu beschreiben. Es gilt als das wissenschaftlich am besten erforschte Persönlichkeitsmodell. Nach diesem Modell gibt es fünf Grundeigenschaften, die bei jedem Menschen zu finden sind, allerdings in unterschiedlichen Gewichtungen.

Die Big Five in der Persönlichkeitsforschung

  1. Offenheit gegenüber neuen Erfahrungen (Aufgeschlossenheit versus Menschen, die eher auf Sicherheit und Gewohntes setzen)
  2. Gewissenhaftigkeit (Perfektionismus, Pflichtbewusstsein)
  3. Extraversion (versus Introversion) beschreibt, ob jemand eher gesellig, aktiv, gesprächig, personenorientiert, optimistisch jemand ist. Oder zurückhaltend, gern allein, unabhängig, aktiv, aber weniger in Gesellschaft
  4. Verträglichkeit (Rücksichtnahme, Empathie, Altruismus, ehrlich, bescheiden, vertrauensvoll und mitfühlend) versus misstrauisch
  5. Neurotizismus (versus emotionale Stabilität). Hier bewegt sich die Spanne von emotionaler Labilität, Neigung zu Ängstlichkeit und Depressivität gegenüber Menschen, die sich nicht aus der Ruhe bringen lassen

Main Huong und Diane schauen in dieser Folge genauer auf Extraversion und Introversion." Introvertiertheit deutet, wie der Begriff schon sagt, darauf hin, dass Menschen mit dieser Ausprägung eher nach innen ausgerichtet sind, im Gegensatz zu extravertierten Menschen, die nach außen ausgerichtet sind", erklärt Main Huong Nguyen.

"Introvertierte Menschen gewinnen Energie aus der Reflexion und verlieren Energie in geselligen Runden. Größere Veranstaltungen und Partys sind eher anstrengend."
Main Huong Nguyen

Introvertiertheit wird oft mit Schüchternheit verwechselt, weil beide durch eine eingeschränkte soziale Interaktion gekennzeichnet sind. Aber schüchterne Menschen wollen mit anderen in Kontakt treten, fürchten sich aber davor. Introvertierten hingegen fällt es leichter, Kontakte zu knüpfen; sie bevorzugen allerdings kleine Gruppen oder möchten es einfach gar nicht.

Woran erkennen wir, ob wir introvertiert sind? Was bedeutet das für mich? Wie kann ich besser damit umgehen lernen? Über diese Fragen sprechen die beiden diese Woche in Achtsam. Und sie räumen mit alten Irrtümern auf.

Ihr habt Anregungen, Ideen, Themenwünsche? Dann schreibt uns gern unter achtsam@deutschlandfunknova.de

Empfehlungen aus dem Beitrag:
  • Adam Grant, Think Again: "Die Kraft des flexiblen Denkens: Was wir gewinnen, wenn wir unsere Pläne umschmeißen". Piper, 2022,
Shownotes
Persönlichkeitsmuster
Achtsam introvertiert sein
vom 11. Januar 2024
Moderatorinnen: 
Diane Hielscher und Main Huong Nguyen
  • Übung für mehr Selbstakzeptanz
Quellen aus der Folge:
  • Giluk, T. L. (2009). Mindfulness, Big Five personality, and affect: A meta-analysis. Personality and Individual Differences, 47(8), 805-811.
  • Latzman, R. D., & Masuda, A. (2013). Examining mindfulness and psychological inflexibility within the framework of Big Five personality. Personality and Individual Differences, 55(2), 129-134.
  • Wei, M. (2020). Social distancing and lockdown–an introvert’s paradise? An empirical investigation on the association between introversion and the psychological impact of COVID19-related circumstantial changes. Frontiers in Psychology, 11, 561609.