London, in den 70er Jahren. Serena fängt beim Geheimdienst MI5 an. Klingt spannend, ist öde. Serena wälzt Akten. Eines Tages bekommt sie einen besonderen Auftrag... "Honig" heißt der Agententhriller über Verrat und Liebe von Ian McEwan. Das ist nichts für Fans von harter Krimi-Action. "Honig" ist ein leises und intelligentes Buch.
IRA-Anschläge in London, streikende Bergarbeiter, Tankstellen ohne Benzin: 1973 geht es England nicht gerade rosig. Daher beschließt der MI5, zehn junge anti-kommunistische Schriftsteller zu fördern, damit diese gute Romane schreiben. Dadurch soll die Stimmung im Land verbessert werden. Die Operation trägt den Namen "Honig", und Serena Frome ist eine der ersten Agentinnen, die daran teilnehmen.
Agentin als Honigfalle
Für die junge Serena ist das ihre erste richtige Mission. Leider trauen ihr die meist männlichen Kollegen nicht mehr als Aktenwälzen zu. Aber sie ist hübsch und fügsam - und damit die perfekte Honigfalle für den jungen, talentierten und mittellosen Schriftsteller Tom Haley.
Was Serena aber besonders für ihre neue Aufgabe qualifiziert: Sie ist sehr belesen. Sie liest in jeder freien Minute, meistens schnell, nicht immer sehr aufmerksam. Serena gehört zu den Menschen, die von manchen Büchern derart beeindruckt sind, dass sie glauben, sie seien die ersten, die deren Bedeutung wirklich erfasst haben.
"Die Falle schnappt zu. Stellt sich nur die Frage: Wer sitzt wirklich drin?"
Tom Haley - der Autor, um den sich Serena kümmern soll - ist ein kluger Kopf. Er redet mit Bedacht und ohne böse Absichten. Er will nur schreiben und dabei völlig frei sein. Auch von materiellen Zwängen. Deshalb nimmt er das Stipendium, das ihm Serena anbietet, dankbar an. Den leisen Zweifel in sich überhört er…