Julia Weibel ist Tierschützerin und als Pelzermittlerin unterwegs. Mit ihren Kollegen spricht sie Passanten an und will aufklären: Denn oft ist der Pelz an der Kapuze oder als Accessoire echter Pelz, kein Kunstpelz. Beides ist kaum voneinander zu unterscheiden, da hilft nur der Test mit dem Feuerzeug.
Richtige Pelzmäntel sind immer seltener zu sehen. Aber Pelz als Accessoire, als Kapuzenbesatz oder auch als Bommel an der Tasche gibt es noch häufiger. Viele Käufer wollen keinen echten Pelz, sondern Kunstpelz. Aber Vorsicht: Der Preis gibt keine Auskunft. Echter Pelz ist ziemlich günstig, was viele Käufer nicht wissen.
Echter Pelz ist oft günstiger als Kunstpelz
Julia Weibel ist Campaignerin beim Deutschen Tierschutzbüro. Sie geht regelmäßig mit ihren Kollegen auf Pelz-Streife.
Julia Weibel und ihre Kollegen sind in Uniform unterwegs und sie sprechen Passanten an. "Wir klären die Leute über den Unterschied zwischen echtem und Kunstpelz auf", sagt sie. Die Pelzermittler helfen, wenn Passanten die Wahrheit über ihren Pelz erfahren wollen.
"Wir bieten an, den Echtpelz-Check auch an der eigenen Jacke vorzunehmen."
Dafür inspizieren Julia Weibel und ihre Kollegen zunächst die Haare des Pelzes, ebenso den Untergrund, auf dem die Haare befestigt sind. Aber der ultimative Check passiert mit dem Feuerzeug. Dafür werden Haare vom Pelz genommen und angezündet. Denn der Geruch bietet wichtige Hinweise.
"Wenn beim Feuerzeug-Check der Pelz nach Plastik riecht, ist es Kunstpelz."
Riechen die Pelzhaare nach Plastik, handelt es sich um Kunstpelz. Echter Pelz riecht hingegen nach verbrannten Haaren oder auch verbranntem Horn.
Am Besten auf Pelz-Look verzichten
Viele machten bei dem Pelztest mit, so Julia Weibel. Die, die mitmachen seien erleichtert, wenn der Pelz kein echter ist, so Julia Weibel. "Aber nicht selten haben wir auch Echtpelz. Obwohl die Leute davon ausgegangen waren, nichts Echtes gekauft zu haben."
Genau deshalb lehnt Julia Weibel Pelzmode generell ab. Eben weil es schwierig sei, Kunstpelz von echtem Pelz zu unterscheiden. "Wir raten den Leuten, sich ganz von dieser Optik und Mode zu entfernen", sagt Julia Weibel.
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