Eine US-Studie zeigt, dass Paare, die sich im Netz getroffen haben, sich seltener scheiden lassen als Pärchen, die sich analog kennengelernt haben. Online-Dating erweitert den Bekanntenkreis.
Forscher aus England und Österreich wollten eine Erklärung für die Ergebnisse aus den USA finden und haben mehrere Studien zum Thema Online-Dating analysiert. Ihre Theorie: Die meisten Paare finden sich in einem sehr eingeschränkten Umkreis. Online-Dating bricht diese Grenzen auf und erhöht so die Trefferquote.
Im Netz lernen wir Menschen kennen, die wir sonst nicht treffen würden, erklärt Alexandra Hartmann. Die Paartherapeutin und Autorin sagt, dass die Menschen ihren Freundes- und Bekanntenkreis irgendwann abgegrast hätten und durch Dating-Portale dann nochmal völlig neue Leuten treffen könnten.
Natürlich müsse man auch vorsichtig sein, weil es auf solchen Portalen auch die Möglichkeit gebe, viele Unwahrheiten über sich selbst zu verbreiten oder Dinge zu beschönigen. "Insofern ist ein kritischer Blick gar nicht schlecht", so Hartmann.
"Ich habe da schon Zugriff auf eine große Menge an potentiellen Singles, die ich sonst nicht in meinem normalen Arbeitsalltag treffen würde."
Das Motto 'gleich und gleich gesellt sich gern' sei aber nicht immer zutreffend. Ein introvertierter Mensch brauche oft den extrovertierten Partner, um aus sich auch mal heraus zu kommen. Der Extrovertierte brauche aber vielleicht den Introvertierten um sich zu erden, sagt Hartmann.
"Bei den meisten, die sich am Arbeitsplatz kennengelernt haben, hört einer früher oder später auf dort zur Arbeit und sucht sich eine neue Arbeitsstelle."
Was den sozialen Status oder die Religion angeht, sollten sich die Partner aber besser ähneln. Den selben Arbeitsplatz empfiehlt Hartmann allerdings nicht. Auch weil die Partner dann zu oft nach Feierabend den Job thematisieren würden.
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