Der Parmigiano Reggiano schmeckt super lecker, ist aber auch recht teuer. Auf jeden Fall teurer als andere Parmesansorten. Deshalb lohnt sich das Geschäft mit Fälschungen. Mikrochips in der Käserinde sollen das Problem lösen.
Der Parmigiano Reggiano ist aufwendig in der Herstellung. "Man braucht viel Milch", sagt unser Netzreporter Andreas Noll. Nämlich über 13 Liter für ein Kilogramm des Parmesankäses. Außerdem muss der Käse zwei bis drei Jahre reifen.
Ein echter Parmigiano Reggiano darf auch nur aus bestimmten Regionen in Italien kommen, aus Parma, Bologna oder Modena. Der Parmigiano Reggiano wird auch als der richtige Parmesan bezeichnet, denn immerhin ist der Käse namensgebend für den Parmesankäse generell. Das alles macht ihn zu einem besonderen und auch teuren Käse: 500 Gramm können bis zu 13 Euro kosten.
"Mit gefälschtem Parmesan werden jährlich schätzungsweise um die zwei Milliarden Euro umgesetzt."
Da lohnt sich das Geschäft mit dem falschem Käse. Dafür wird billigerer Parmesankäse, der eben nicht den genannten Qualitätskriterien entspricht, als echter Parmigiano Reggiano verkauft. Fälscher*innen machen schätzungsweise rund zwei Milliarden Euro im Jahr mit gefälschtem Parmesan, so Andreas Noll.
Mikrochips in der Rinde sollen helfen
Um den Betrug zu beenden, sollen Mikrochips die Lösung sein. Sie senden selbst keine Signale aus. "Diese Mikrochips der Firma p-Chip sind so groß wie ein Reiskorn", sagt Andreas Noll. Sie werden in die Rinde des teuren Parmesankäses eingearbeitet. "Sie sind von außen nicht sichtbar." Da die Rinde des Parmigiano Reggiano üblicherweise nicht mitgegessen wird, brauchen Konsument*innen keine Sorgen haben.
Der Mikrochip kann mitgegessen werden
Aber auch wenn jemand versehentlich die Rinde mitisst, ist das kein Problem. "Der Mikrochip ist unempfindlich gegenüber unserer aggressiven Magensäure", sagt unser Reporter. Der Chip wird einfach ausgeschieden, ohne giftige Substanzen im Körper abzugeben. Der Chef der Firma p-Chip soll das in einem Selbstversuch getestet haben.
"Auf dem Mikrochip ist auch die Herkunft der Milch gespeichert."
Insgesamt wurde der Gebrauch der Mikrochips umfassend getestet und zwar ein Jahr lang an rund 100.000 Käselaibern. "Da wurde zum Beispiel beobachtet, wie der Chip den Reifeprozess des Käses mitmacht", sagt Andreas Noll.
Am Ende war anscheinend klar, dass es funktioniert. Ab sofort werden die Chips von einem Roboter in die Käserinde eingesetzt, dafür wird diese kurz erhitzt. Auf dem Chip sind Informationen über die Herkunft des jeweiligen Käses gespeichert, auch über den Ursprung der Milch, so Andreas Noll.
Ob die Mikrochips die Lösung sind, muss sich zeigen. Auch, ob es bei anderen Betrügereien helfen kann. Denn die gibt es nicht allein beim Parmesan. "Mehr als 3.500 Produkte in der Europäischen Union unterliegen strengen Regeln in Bezug auf Herkunft und Zutaten", sagt unser Netzreporter. "Immer wieder gibt es das Problem mit Fälschungen."