Omikron beherrscht die Nachrichten. Wir stehen kurz vor den Winterferien und viele haben Lust auf Winterurlaub. Möglich ist er.
Grundsätzlich gilt: Wegen Omikron ändern sich die Regeln gerade täglich, und die Lage ist unübersichtlich. Wir sagen euch, was – Stand 21.12. – möglich ist.
Deutschland
Das einzige Bundesland, in dem Übernachtungen gerade nicht möglich sind, ist Sachsen. Ansonsten ist Winterurlaub aber machbar – wenn auch eingeschränkt: In den verschiedenen Bundesländern gilt entweder 3G, 2G oder 2G plus (in Mecklenburg-Vorpommern).
Wer Skifahren möchte, kann das tun. Die Skilifte sind geöffnet, allerdings mit unterschiedlichen Regeln: 2G in den Seilbahnen gilt zum Beispiel in Bayern, aber auch in Winterberg in NRW. In Baden-Württemberg greift je nach Infektionsgeschehen 3G, 2G oder 2Gplus.
"Wegen Omikron ändern sich die Regeln gerade täglich und die Lage ist sehr unübersichtlich."
Je nachdem, wo es hingehen soll, solltet ihr euch kurz vorher informieren, welche Regeln zum Zeitpunkt eurer geplanten Reise gelten. Zumal die Ministerpräsidentinnen und-präsidenten heute mit Kanzler Olaf Scholz über neue Maßnahmen sprechen. Eine erste Beschlussvorlage ist schon öffentlich geworden – über neue Berherbergungsverbote ist bisher nichts bekannt.
Österreich
In ganz Österreich gilt die 2G-Regel. Reisen aus Deutschland sind möglich, aber bei der Einreise gilt 2Gplus. Nur, wer bereits geboostert ist, braucht keinen zusätzlichen Test. Es gilt eine Teilreisewarnung des Auswärtigen Amts.
Österreich kommt gerade aus einem Lockdown, dort sind die Zahlen gesunken, und die Skigebiete haben geöffnet. Genauso wie Hotels, Restaurants, Geschäfte und Kultureinrichtungen. Apres-Ski-Kneipen und Bars haben allerdings weiterhin zu.
Schweiz
Auch die Skigebiete in der Schweiz haben geöffnet. Der große Unterscheid zu Österreich: In der Schweiz sind die Zahlen in den letzten Wochen massiv gestiegen und es hat – bisher – kaum Maßnahmen dagegen gegeben.
Seit gestern gibt es diese jetzt doch: Bei der Einreise in die Schweiz gilt nun 2Gplus. Die Skigebiete sind aber immer noch ohne Nachweis zugänglich. Ein erstes Schweizer Skigebiet, die Fideriser Heuberge, hat von sich aus 2G eingeführt – das gilt für die Pisten, Hotels und Restaurants.
Unsichere Buchungen
Die Reisebranche steht mit Blick auf den Winter wieder vermehrt unter Druck, sagt Ralf Hieke, Besitzer zweier Reisebüros in Ibbenbüren und Mitglied des Präsidiums des deutschen Reiseverbands. Denn die Buchungszahlen seien nicht verlässlich.
"Buchungen, die jetzt getätigt werden, können ja durchaus auch noch zwei bis drei Wochen vor Abreise storniert werden. Von daher leben wir mit Zahlen, von denen wir gar nicht wissen, wie belastbar sie sind."
Im Verhältnis zum Referenzjahr 2019 sei die Branche schon etwa zwei Drittel hinter dem Normalgeschäft. Im Herbst sei das noch besser gewesen, da hätten sich die Leute noch sicherer gefühlt, zum Beispiel nach Portugal zu reisen.
Keine Übersee-Reisen
Jetzt, kurz vor Weihnachten, verkauft Ralf Hieke normalerweise Reisen an ganz andere Ziele. Doch die Buchungen für Langstreckenflüge fehlen komplett.
"Der Winter ist ja eigentlich für die Karibik oder das südliche Afrika prädestiniert. Doch das Langstreckengeschäft fehlt komplett."
Vergangenes Jahr hatte der Deutsche Reiseverband im Winter einen Umsatzrückgang von 94 Prozent gegenüber dem Winter 2019/2020 genannt. Vor Beginn des Winters 2021 war Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbands, noch vorsichtig optimistisch gewesen.
Doch Omikron macht den Optimismus zunichte. Vor wenigen Tagen hat Fiebig die Aussichten deshalb korrigiert: Erst ab dem zweiten Quartal 2022 könnte es wieder eine erhöhte Nachfrage geben, glaubt er.