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Wer mit Sars-CoV-2 infiziert ist und wer nicht, das wäre gut zu wissen. Schnell- und Selbsttests sollen dabei helfen. Wie das ablaufen könnte, lässt sich in einigen Bundesländern im Ansatz erkennen.

Sars-CoV-2 einfach und schnell nachweisen, das sollen Selbst- und Schnelltests leisten. Negativ-Getestete sollen sich von nun an wieder bestimmte körpernahe Dienstleistungen wie Massagen, Haarschnitte und Tätowierungen gönnen dürfen. Die Regelungen sind allerdings je nach Bundesland unterschiedlich und in der Regel an weitere Kriterien geknüpft, bestimmte Inzidenzwerte beispielsweise. Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Verena von Keitz nennt das ein ziemliches Stückwerk.

Der Unterschied: Schnelltests werden von geschultem Personal gemacht, Selbsttest nehmen Testende selbst vor. Die Gemeinsamkeit: Bei beiden Testarten handelt es sich um Antigen-Tests. Sie können anzeigen, ob Viren des Typs Sars-CoV-2 in Nasen- oder Rachenschleimhaut sind. Rund 220 verschiedene Tests sind momentan (Stand 8.03.2021) im Umlauf. Welche davon in Deutschland zugelassen sind, wie sie heißen und wie exakt sie arbeiten, ist hier gelistet.

Selbsttests sind ohne Beleg

Ob nun Schnell- oder Selbsttests gemeint sind, gehe aus der Vorlage der Ministerpräsidentenkonferenz nicht eindeutig hervor, sagt Verena. An vielen Stellen stehe nur, dass ein tagesaktueller Test vorgelegt werden müsse. Selbsttests sind so konzipiert, dass sie einfach zu handhaben sind. Verena schränkt ein: "Schiefgehen kann da trotzdem was, und du kriegst auch keinen offiziellen Beleg."

"In Nordrhein-Westfalen musst du tatsächlich einen professionellen Schnelltest vorlegen. Einen Selbsttest vor dem Massagesalon zu machen, ist nicht erlaubt."
Verena von Keitz, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin

In anderen Bundesländern ist nicht klar formuliert, welche Tests anerkannt werden. In der sächsischen Corona-Schutz-Verordnung steht in Bezug auf mögliche Öffnungen von Theatern und Musikschulen in zwei Wochen: je nach Inzidenzwert, nur tagesaktueller Test, aber beim Thema Kontaktsport draußen oder kontaktloser Sport drinnen, steht explizit tagesaktueller Schnell- oder Selbsttest.

Erfurt plant Bändchen für Getestete

Der Oberbürgermeister im thüringischen Erfurt hat vorgeschlagen, Mitte März zwei Tage lang auszuprobieren, Menschen per Schnelltest in Testzentren zu testen. Sein Plan: Wenn der Test negativ ist, kriegen sie ein Einlassbändchen wie etwa auf Festivals und dürfen dann den ganzen Tag in der Innenstadt einkaufen. Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Verena von Keitz empfiehlt mit Terminen, bei denen ein tagesaktueller Test vorgelegt werden muss, noch bis mindestens zur zweiten Märzhälfte 2021 zu warten.

"Ich glaube, dass sich bis dahin vermutlich der Nebel gelichtet hat, welche Art von Tests du in welchem Bundesland vorlegen musst. Das spart auf jeden Fall Frust."
Verena von Keitz, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin

Über die politischen Schwierigkeiten mit dem Testen, bei der Planung und der praktischen Durchführung haben wir mit Jürgen König aus dem DLF-Hauptstadtstudio gesprochen. Das ganz Gespräch könnt ihr mit einem Klick auf den Play-Button unten anhören.

Ihr habt Anregungen, Wünsche, Themenideen? Dann schreibt uns an Info@deutschlandfunknova.de

Shownotes
Bundesländer und Testen
Viele Antigen-Tests, keine Strategie
vom 08. März 2021
Moderator: 
Thilo Jahn
Gesprächspartnerin: 
Verena von Keitz, Deutschlandfund-Nova-Reporterin