Je länger die Corona-Pandemie andauert, desto erschöpfter und kraftloser sind viele von uns. In dieser Ab21-Folge reden wir mit der Risikopatientin Jasmin Schreiber über das Impfchaos, und ein Arzt erklärt, warum wir jetzt trotz allem zusammen halten müssen.
"Es war mir ja schon klar, aber ich dachte mir: Es ist wie bei einem Marathon-Rennen und kurz vor dem Ziel bekommst du ein Bein gestellt."
Seit einem Jahr sei ihr Leben sehr monoton und reizarm, sagt Jasmin Schreiber. Ihre sozialen Kontakte seien sehr eingeschränkt. Denn die Autorin hat eine schwere Lungenkrankheit und gehört deshalb zur Risikogruppe 2. In der vergangenen Woche hätte Jasmin geimpft werden sollen, doch dann wurden alle Impfungen mit Astra-Zeneca abgesagt. Im Podcast erzählt Jasmin, warum sie die Verschiebung "ankotzt", sie es aber dennoch verstehen kann.
Mit Impfungen raus aus dem Frust
Nach einem Jahr des Hin-und-Hers zwischen Lockerungen und (Teil-)Lockdowns verbinden viele von uns mit der Corona-Impfung die Hoffnung auf ein etwas sorgenfreieres Leben mit ein paar mehr Möglichkeiten. Nadine Lindner ist Reporterin im Hauptstadtstudio von Deutschlandfunk-Nova und erklärt, wann die Impfungen nicht mehr nur in Impfzentren, sondern auch bei Hausärzten gespritzt werden könnten und wie das dann funktionieren könnte.
Der Arzt Taryq Qaz klärt auf Instagram und TikTok über die Corona-Impfung auf und zeigt dort beispielsweise auch, wie er selbst geimpft wurde. Auch seine Kolleginnen, Freunde und Familie seien nach einem Jahr Pandemie aufgrund der dauerhaften Belastung gestresst und erschöpft. Taryq Qazi sagt, dass es für die Pandemie-Bekämpfung extrem wichtig sei, dass sich viele Leute impfen lassen.
"Man muss jetzt einfach versuchen, schnellstmöglich viel Impfstoff zu besorgen und die Leute aufzuklären."
Wissenswertes rund um die Impfung:
- In den vergangenen Tagen stand der vorübergehende Stopp mit dem Impfstoff von Astra-Zeneca im Fokus. Mittlerweile hat die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) wieder grünes Licht gegeben. Der Impfstoff sei "sicher und wirksam", das Experten-Komitee haben keine Hinweise auf eine Häufung von Hirnvenenthrombosen nach der Impfung gefunden, hieß es. Ab Ende dieser Woche soll das Vakzin wieder verimpft werden – mit einer Warnung auf dem Beipackzettel.
- Wie bei jeder Impfung können auch bei der Covid-19-Immuniserung Reaktionen und Nebenwirkungen auftreten. Diese treten meist nur wenige Stunden nach der Impfung auf und halten nicht länger als drei Tage an. In Deutschland erfasst das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) die Impfreaktionen und Nebenwirkungen für alle Impfstoffe.
- Der Bund hat festgelegt, wer wann mit einer Impfung an der Reihe ist. Dafür hat er die Bevölkerung in drei Kategorien von Personengruppen eingeteilt. Zuerst werden nach dem bundesweiten Impfkonzept alle Menschen, die 80 Jahre und älter sind geimpft. In diese Kategorie fallen aber auch Menschen, die in Pflege – und Seniorenheimen arbeiten oder als Gesundheitspersonal einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Zur zweiten Gruppe gehören Menschen ab 70 Jahren, Erziehende, Grundschullehrkräfte und Polizistinnen. In die dritte Gruppe fallen alle Menschen ab 60 Jahren, Krebspatientinnen, Menschen, die in der kritischen Infrastruktur arbeiten und Lehrkräfte an anderen Schulen.
- In Deutschland sind aktuell die Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und Astra-Zeneca zugelassen. Menschen können nicht wählen, welchen Impfstoff sie im Impfzentrum verimpft bekommen.
- Auf der Seite des Bundesministeriums für Gesundheit findet ihr ein FAQ mit den häufigsten Fragen rund um die Corona-Impfung.
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