Eigentlich will Trixi Schlager nur eine Auszeit nehmen. Das klappt dann aber nicht wie geplant. Denn das Hostel, in dem sie absteigt, gefällt ihr so gut, dass sie es einfach kauft.
Trixi, ursprünglich Österreicherin, lebt schon lange nicht mehr in ihrer Heimat. Jahrelang hat sie in einem Hotel auf Mallorca als Rezeptionistin gearbeitet. Weil das zu stressig ist, plant sie 2016 eine zweijährige Auszeit und will erst einmal zu den Paralympics 2016 nach Rio. Weil ihr aber die vorgeschriebene Gelbfieber-Impfung fehlt, darf sie nicht einreisen. Eigentlich will sie sich nur vorübergehend in dem Hostel in Panama einquartieren – doch dann kommt alles ganz anders.
"Es war Liebe auf den ersten Blick mit meinem ersten Hostel."
Die Gegend um Rio Hato an der Pazifikküste und das Hostel am Playa Farallon gefallen ihr so gut, dass sie sich kurzerhand entschließt, das Hostel einfach zu kaufen. Eine Woche liegt sie dem Besitzer in den Ohren, bis er dem Verkauf endlich zustimmt. Ihr ganzes Erspartes, das für die zwei Jahre Auszeit reichen sollte, steckt sie in das Hostel. Diesen "Spontan-Kauf" bereut sie nicht.
Das einfache Leben in dem Fischerdorf faszinieren Trixi – eine ganz andere Welt im Gegensatz zum stressigen Tourismus auf Mallorca. Allerdings muss sie auch ganz schön arbeiten, um das erste Jahr durchzuhalten. Denn so schnell, sagt sie, wirft das Hostel keinen Gewinn ab. Inzwischen kann sie aber davon leben.
"Es ist genau das, was ich gesucht habe. Ich würde es jedem empfehlen."
Das Wetter in dem tropischen mittelamerikanischen Land ist immer gleich: 25 bis 30 Grad. Nachts sinkt die Temperatur auf 22 Grad – dann fröstelt es Trixi. Aber nicht alles ist immer so easy: "Es ist nicht immer schön", sagt sie, aber die Erfahrung will sie nicht missen.
Trixi ist bekannt wie einer bunter Hund
Ihre neuen Nachbarn hat sie mit ihrem handwerklichen Geschick beeindruckt. Als Frau legt man in Panama nicht unbedingt Hand an Bohrer oder Hammer. Die Nachbarn sind beeindruckt, dass Trixi die Namen der Werkzeuge kennt. Aber nicht nur das: Sie macht viel selbst in ihrem Hostel. Inzwischen haben sich die Menschen in Playa Farallones an sie gewöhnt – an die selbstbewusste Österreicherin, die weiß, wie man einen Nagel in die Wand schlägt.
"Ich hoffe das kommt noch, dass in Panama die Emanzipation durchgreift."
Klar ist für Trixi, dass sie nicht für immer in Panama bleiben will. In ein paar Jahren möchte sie sich wieder aufmachen – vielleicht zurück nach Mallorca oder auf Entdeckungsreise gehen. Aber auf keinen Fall will sie zurück nach Österreich.
- Reisen und helfen | Anne und Sebastian sind schon seit mehr als zwei Jahren auf Weltreise. Unterwegs installieren sie in Entwicklungsländern Solaranlagen.
- Das Gefühl der Freiheit | Mit 19 Jahren bricht Christopher Schacht zu seiner Weltreise auf. Mit 50 Euro in der Tasche.
- Ein Heim für Kinder mit Behinderung | Katharina und Felix bauen in Tansania ein Heim für geistig und körperlich erkrankte Kinder mit auf.