Einfach nur die Nuss-Nugat-Creme weglassen bringt nichts. Palmöl ist in Bio-Diesel, vielen Lebensmitteln und Tierfutter enthalten. Und Alternativen wie Soja- oder Kokosöl zu nutzen, bringt nur, dass noch mehr Regenwald abgeholzt wird.
Die Umweltorganisation WWF hat untersucht, in welchen Produkten in Deutschland überall Palmöl vorkommt. Rund 40 Prozent des Palmöls befindet sich demnach in Bio-Diesel. Der Treibstoff trägt die Bezeichnung bio auch zu unrecht. Es werden Stoffe hinzugefügt, um den CO2-Ausstoß zu senken. Allerdings haben diese Stoffe keine gute Ökobilanz, da sie auch Grund dafür sind, dass Regenwald abgeholzt wird.
Palmöl-Boykott und die Suche nach Alternativen
Wer sich dazu entschließt aus Umweltschutz-Gründen weder Nuss-Nugat-Creme noch Biodiesel zu nutzen, schadet der Umwelt - je nachdem, welche Lebensmittel er kauft - möglicherweise fast genauso viel wie vorher. Denn Palmöl ist in vielen Lebensmitteln und Kosmetikprodukten enthalten:
- Futtermittel für Schweine und Geflügel
- Margarine
- Tiefkühlpizza
- Hautcremes, Duschgel, Seifen
Je mehr man sich informiert, desto weniger weiß man, welche Lebensmittel und Kosmetika man tatsächlich nutzen kann, wenn man umweltbewusst leben möchte. Im Blog Utopia gibt es Übersichten über Produkte, in denen Palmöl vorhanden ist und welche Alternativen es dazu gibt.
In manchen Lebensmitteln ist das Palmöl durch Soja- oder Kokosöl ersetzt worden. Diese Alternativen sind laut WWF aber auch nicht besser: Denn für die gleiche Menge Soja- und Kokosöl muss im Prinzip noch mehr Regenwald abgeholzt werden als ohnehin schon - denn die Öl-Palme ist im Vergleich viel ergiebiger.
Raps und Sonnenblumenöl könnte eine Alternative zu Palmöl sein, da die Pflanzen auch in Deutschland angebaut werden können.
Weltweit muss eine andere Lösungen gefunden werden
Wenn es um Palmöl geht, ist Deutschland im Vergleich eher ein kleiner Abnehmer. Die größten Importeure sind China, Indien und andere asiatische Länder. Um tatsächlich nachhaltig zu wirtschaften und die Regenwälder zu bewahren, müsste es Mindeststandards für den Anbau der Ölpalmen geben: Für die Umwelt, aber auch die Situation der Arbeiter auf den Plantagen.
Außerdem gibt es noch das RSPO-Zertifikat für nachhaltiges Palmöl. Auf manchen Bio-Produkten sieht man das schon mal. Würden mehr Unternehmen Produkte herstellen, die dieses Zertifikat tragen, dann wäre das ein kleiner Fortschritt für den Schutz der Regenwälder.