Sind wir auf einen Scam reingefallen, ist unser Geld meistens weg. Bei unbekannten Onlineshops lohnt sich deswegen ein Vorabcheck! Dafür können wir die Website nach bestimmten Kriterien durchforsten – oder uns von einer KI der Verbraucherzentrale helfen lassen.
Manchmal erscheint uns ein Produkt so toll und sein Preis so unschlagbar günstig, dass wir kaum widerstehen können. Und wenn dann noch gute Bewertungen auf der Website oder begeisterte Kommentare unter einem Post dazukommen, schlagen wir womöglich zu – und das, obwohl wir den Namen des Onlineshops noch nie im Leben gehört haben...
Fakeshops immer professioneller
Doch wenn wir Pech haben, ist es ein Fakeshop. Das heißt: Das bestellte Produkt kommt nie an, und unser Geld ist weg. Oft für immer, denn wenn wir erst mal überwiesen haben und die Website des Shops wieder verschwunden ist, sitzen wir rechtlich meistens am kürzeren Hebel.
Bevor wir unsere Konto- oder Kreditkartenangaben hinterlegen und auf den Kaufbutton klicken, lohnt es sich daher auf jeden Fall, ein paar Minuten zu recherchieren, ob der Shop echt und vertrauenswürdig ist, rät DLF-Nova-Reporter Andreas Noll. Denn die Onlineauftritte der Fakeshops werden immer professioneller – und damit gefährlicher für alle Nutzenden.
"Das ist tatsächlich ein Aufrüsten auf beiden Seiten. Zahlreiche Siegel, die für ein seriöses Geschäft bürgen sollen. Auf der anderen Seite werden Fakeshops immer aufwendiger getarnt."
Standardmäßig sollten wir bei Onlineshops aufs Impressum achten, sagt Andreas Noll. Was wir noch machen können, ist den Firmensitz bei Google Streeet View suchen oder den Shop im Online-Handelsregister suchen. Außerdem können wir den Namen des Shops in Suchmaschinen wie Metager eingeben. Auch das sollte uns wertvolle Hinweise geben – Warnungen zum Beispiel von Nutzer*innen, die bereits auf den Betrug hereingefallen sind.
Der Fakeshop-Finder der VZ
Um Verbraucher*innen das Verifizieren von Onlineshops zu erleichtern, bietet die Verbraucherzentrale Niedersachsen ein neues kostenlos Tool an, den Fakeshop-Finder. Dabei setzt die Verbraucherzentral auf KI, erklärt Andreas Noll. Die KI inspiziert die Seite nach diversen Merkmalen, sie prüft unter anderem das Impressum, checkt, ob eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer existiert, berücksichtigt Gütesiegel und wo das Angebot gehostet wird. Am Ende des Checks erscheint eine Wahrscheinlichkeit, angegeben in Ampelfarben, ob der Anbieter seriös ist oder nicht.
"Man kann davon ausgehen, dass die Kriminellen mit den KI-Tools wie ChatGPT noch bessere Möglichkeiten haben, um ihren kriminellen Hintergrund zu tarnen."
Andere vor Fakeshops warnen
Fallen wir trotzdem auf einen Scam rein, sollten wir auf jeden Fall Anzeige bei der Polizei erstatten und den Shop bei der Marktbeobachtung der Verbraucherzentrale Bundesverband melden, appelliert Andreas Noll. Unser Geld ist dann sehr wahrscheinlich trotzdem weg. Aber je mehr Informationen über Fakeshops zusammenkommen, desto mehr hilft das weiteren potentiellen Käufer*innen, nicht auf den Betrug reinzufallen.