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Breaking ist dabei – zum ersten und vielleicht zum letzten Mal. Warum ist das so? Frieda würde das gerne verhindern. Außerdem klären wir, wie neue Sportarten olympisch werden.

"Alles, was ich mache, hat irgendwie mit Breaking zu tun", sagt Frieda. Sie ist nicht nur B-Girl, so werden Personen gennant, die den Tanzstil Breaking praktizieren, sondern auch Jurorin und Wissenschaftlerin am Cologne-Hip-Hop-Institute an der Uni Köln.

"Ich bekomme Gänsehaut, wenn der DJ den ersten Beat spielt, womit das Battle beginnt, das Publikum darauf reagiert und man die Energie im Raum spürt."
Frieda, B-Girl

Breaking als neue Disziplin bei den Olympischen Spielen ist für Frieda die Chance für mehr Sichtbarkeit und Professionalisierung der Sportart – etwa durch bessere Trainingsmöglichkeiten, physiologische sowie psychologische Betreuung oder mehr Sponsoringmöglichkeiten. Solche Strukturen würden die Szene positiv beeinflussen.

Breaking-Battle – die Jury schaut genau hin

Wenn alles gut läuft, ist Frieda auch als Jurorin in Paris am Start. Ob das klappt, erfährt sie aber erst sehr kurzfristig. Grund dafür ist, das die Organisatoren Korruption und eventuelle Vorabsprachen verhindern möchten. Beim Breaking werden die Tanzenden von der Jury immer im Vergleich zueinander bewertet – dem Battle. Dabei gibt es fünf Hauptkriterien, sagt Frieda: Technik, Vokabular, Ausführung, Musikalität und Originalität.

"Beim Breaking vergleichen wir Breaker anhand von fünf Hauptkriterien: Technik, Vokabular, Ausführung, Musikalität und Originalität."
Frieda, B-Girl

Bewertet werden hierbei die Bühnenpräsenz, kreative und saubere Ausführungen, die Raumnutzung und die Ausrichtung der Bewegungen im Raum. Auch die Vielfalt und Wiederholung der Moves sowie das Spiel mit der Musik sind entscheidend, da Breaking letztlich auch ein Tanz ist, sagt Frieda.

Breaking ist auch Leistungssport

Auch wenn die Bewertung von Breaking künstlerische Aspekte beinhaltet, von der Kritik, dass Breaking vor allem Tanz und kein Sport sei, hält Frieda wenig. Breaking sei körperlich anspruchsvoll und die Breaker auf olympischem Niveau Leistungssportlerinnen und -sportler

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Bei Olympia 2028 in Los Angeles wird Breaking allerdings nicht mehr dabei sein. Das ist schon hart, findet Frieda – vor allem, da Breaking aus den USA kommt. Schade sei es auch für die vielen Talente, die in den Startlöchern stehen. Andererseits gibt es der Szene aber auch Zeit, Strukturen und Prozesse zu verbessern.

Neue Sportarten – Gastgeberländer machen Vorschläge

Grundsätzlich kann jede Sportart beantragen, bei Olympia dabei zu sein, aber es gibt Voraussetzungen. Die Sportart muss weltweit auf verschiedenen Kontinenten praktiziert werden und in einem Wettkampfformat bewertbar sein. Zudem muss der Verband, der die Sportart vertritt, vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) anerkannt sein, so Marina Schweizer aus der DLF-Sportredaktion.

"Die Gastgeberländer reichen eine Sportart beim Internationalen Olympischen Komitee ein. Das sind oft auch landestypische Sportarten."
Marina Schweizer, DLF-Sportredaktion

Gastgeberländer können ihre Vorschläge beim IOC einreichen, die in Gremien darüber entscheiden. Oft handelt es sich um landestypische Sportarten. In Paris 2024 passt Breaking gut ins Konzept der urbanen und leicht zugänglichen Spiele, da es eine Lifestyle-Sportart ist, die ohne viel Equipment mitten in der Stadt praktiziert werden kann, so Marina.

Olympia – Kein Freifahrtschein für etablierte Sportarten

Seit es diese Olympischen Spiele der Neuzeit gibt, sind etablierte Sportarten wie Leichtathletik, Schwimmen oder Fechten stets dabei. Für immer in Stein gemeißelt, ist das nicht, sagt Marina. Auch sie müssen zukunftsfähig bleiben.

"Es gibt einen gewissen Druck, bei Olympia auch rauszufallen als etablierte Sportart."
Marina Schweizer, DLF-Sportredaktion.

Beim Springreiten gab es bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio viele Diskussionen über den Umgang mit den Pferden. Obwohl eine Traditions-Sportart, muss sich die Disziplin reformieren, um im olympischen Programm zu bleiben. Für zukünftige Spiele wurde ein Hindernislauf eingeführt. Dieser Druck zeigt, dass selbst etablierte Sportarten Gefahr laufen, aus dem Programm zu fallen.

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Bei Olympia 2028 in Los Angeles muss Breaking anderen landestypischen Sportarten wie Lacrosse oder Flag-Football weichen. Es gibt auch ein Olympia-Debüt für Squash. 2032 finden die Olympischen Sommerspiele im australischen Brisbane statt.

Frieda ist optimistisch, dass Breaking dann wieder mit dabei sein wird. "Breaking deckt so alles ab, was man sich wünschen kann – Sport, Kunst, Tanz und Gemeinschaft. Zum Zuschauern macht es einfach unglaublich viel Spaß", sagt sie.

Ihr habt Anregungen, Wünsche, Themenideen? Dann schreibt uns an Info@deutschlandfunknova.de

Shownotes
Olympia 2024
Breaking – Nur einmal olympisch?
vom 25. Juli 2024
Moderatorin: 
Rahel Klein
Gesprächspartnerin: 
Frieda Frost, B-Girl
Gesprächspartnerin: 
Marina Schweizer, DLF-Sportredaktion